Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Anke Claus:

Unsicherheit bei Beikosteinführung

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Unsicherheit bei Beikosteinführung

LovesHerBoy

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Hallo liebe Ernäherungsberatung :) Ich hab die Frage schon den Ärzten gestellt aber nur eine sehr knappe Antwort bekommen und Ihre Einschätzung sowie der ein oder andere Ratschlag zum weiteren Vorgehen wäre toll! Unser Sohnemann wird jetzt schon 7 Monate. Ich stille noch voll. Seit etwa 3 Wochen geben wir nun Mittagsbrei. Selbstgekocht und mittlerweile auch mit Öl & Teil Kartoffel. Seit 1,5 Wochen etwa isst Mini 75-90g. Wenn’s richtig gut läuft bis zu 130g (eher selten). Die erste Hälfte noch recht motiviert, die zweite Hälfte eher verbaselt und manchmal sogar unter leichtem Protest und erst nach einer Seite MuMi. Er verlangt dann richtig danach. Manchmal schiebt er den Brei mit der Zunge auch wieder raus und manche Löffel klappen sehr gut. Nun weiß ich nicht genau ob das ‚zu lange‘ dauert und hab etwas Angst dass wir nicht voran kommen wie es für ihn wichtig wäre zwecks Nährstoffe (zb Eisen). Außerdem bekomme ich öfters die Rückmeldung, dass ich zu oft stille?! Im Moment nach bedarf aber oft mit ähnlichem Rythmus, in etwa: 08:00 stillen 11:00 stillen 14:30 Mittagsbrei & MuMi 17:30 stillen 19:30 Einschlafstillen manchmal 01:00 stillen 4:30 stillen Ich fühle mich recht unsicher und freue mich auf eure Meinung :) Danke und LG


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Liebe „LovesHerBoy“, schön, dass Sie sich an uns wenden! Sehen Sie es positiv, Ihr Kleiner hat schon gelernt eine gute halbe Portion zu essen. Das ist toll! Geben Sie Ihrem Kleinen einfach noch Zeit. Er kannte nun über 6 Monate nur Ihre Muttermilch und das Saugen an der Brust. Plötzlich kommen neue Geschmäcker und neue Konsistenzen und eine neue Schlucktechnik auf ihn zu, das braucht etwas, bis er es „verdaut“ und sich damit anfreundet. Das ist bei Ihrem Kleinen aber alles noch im Rahmen und er ist weiterhin gut versorgt! Vielleicht helfen Ihnen diese Tipps noch Ihrem Kleinen die Breie schmackhaft zu machen: Bei der Beikost ist oft der richtige Zeitpunkt entscheidend. Ihr Kleiner sollte Hunger und Appetit haben, damit er mit Freude ans Löffeln geht. Aber er sollte auch noch nicht zu hungrig sein, das macht schnell ungeduldig und das Löffeln ist auch noch sehr anstrengend für die Kleinen. Spielen Sie hier ruhig mit den Zeiten. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Sohn mal selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen ihn das Essen selbst erforschen. Bieten Sie neben Brei auch mal Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt). Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Sohnemann immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Haben Sie bei allem gaaanz viel Geduld. Oftmals macht es von einem Tag auf den anderen „klick“ und die Kleinen haben es „kapiert“ was mit dem Brei auf dem Löffel zu tun ist und dass das ganz toll schmeckt. Das ist nur Übung und Gewöhnung. Gerne können Sie nun zum gemischten Gemüse auch das Fleisch hinzunehmen. Fleisch ist die beste Eisenquelle, denn Fleisch liefert Eisen, das der kleine Kinderkörper besonders leicht verwerten kann. Lassen Sie sich nicht durch die Aussagen anderer verunsichern, Sie machen alles richtig und bieten Ihrem Kleinen die Muttermilch ganz nach Bedarf an! Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mini alles Gute und viel Freude mit den Breien! Herzliche Grüße Anke Claus


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