Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Umstellung auf Säuglingsnahrung

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Umstellung auf Säuglingsnahrung

Jule412

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Liebes Hipp Team, mein Sohn ist nun fast 8 Monate und bekommt seit ca 2,5 Monaten Beikost. Davor wurde er voll gestillt. Der Speiseplan sieht momentan so aus: Zwischen 5 und 6 Uhr morgens Stillen Ca 9 Uhr noch mal Stillen Zwischen 11 und 13 Uhr (je nachdem wie lange er schläft) Fleisch Gemüse Brei. Danach meist nochmal Stillen (je nachdem wie viel er gegessen hat) Zwischen 15 und 16 Uhr Getreide Obst Brei Ca 17:30 Uhr Milchbrei. Vorm Bett gehen wird er nochmal gestillt bis er schläft. Nachts wird er i.d.R. 2 mal gestillt. Da langsam meine Milch knapp wird wollte ich nach und nach auf Säuglingsnahrung umstellen. Aber Pre von Hipp mag er nicht. Jetzt hatte ich noch die Beba Pre ausprobiert, aber auch die nimmt er nicht an. Muss dazu noch erwähnen, dass er nicht aus der Flasche trinkt und ich ihm die Milch aus der Schnabeltasse gebe die er mit Wasser gefüllt auch super annimmt. Meine Frage ist jetzt ob es eine Milch gibt, die der Erfahrung nach für die Umstellung gut geeignet ist und ob es auch kleine Packungen gibt. Immer eine Großpackung zu kaufen und dann wieder weg zu werfen ist verschwenderisch und geht ganz schön ins Geld... Vielen Dank schon mal für die Hilfe. MfG Jule


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Liebe Jule, würden Sie denn gerne noch weiterstillen? Ihr Kleiner „braucht“ nämlich gar nicht mehr so viel Milch. Im zweiten Lebenshalbjahr reichen ihm 400-500mL Milch inklusive g Milchbrei aus. Meist verteilt sich das auf 1-2 Stillmahlzeiten und eine Portion Milchbrei am Abend. Meist reguliert es sich dann von allein. Wird die Milch weniger, kann der Appetit auf die Breimahlzeiten größer werden und Ihr Kleiner lernt immer mehr seinen Hunger über die feste Kost zu stillen. Möchten Sie eine Milchnahrung reichen dann bleiben Sie einfach dran. Es kommt häufig vor, dass Kinder nach dem Stillen sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust. Ihr Kleiner merkt, dass da ein Umbruch stattfindet. Geben Sie Ihrem Jungen dafür genug Zeit sich einzustellen. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleiner von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn er diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Zudem erfordert das Trinken aus der Flasche eine andere Saugtechnik als an der Brust. Das muss alles erst erlernt werden. Und das braucht seine Zeit. Bleiben Sie bei einer Milchnahrung und bieten Sie diese konsequent an. So hat Ihr Schatz die Gelegenheit sich an den neuen Geschmack zu gewöhnen. Ich würde hier nicht zu viel abwechseln. Sie machen es ganz richtig, Ihrem Kleinen die Milchnahrung aus einem Becher anzubieten, das ist oft spannender. Auch etwas Obstmus kann sie geschmacklich „aufpeppen“. Manchmal ist es besser, wenn eine andere Füttersituation (anderer Raum, andere Person…) geboten wird als beim Stillen. Jetzt ist viel Schmusen und Kuscheln angesagt. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass es auch ohne die Brust intensive Nähe gibt. Bieten Sie Ihrem Kleinen ohne Zwang und Druck, aber mit viel Geduld immer wieder die Milch an. Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dranbleiben, wird sich Ihr Kleiner bald an die „andere“ Milch gewöhnen. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Liebe und einen schönen Tag! Herzliche Grüße Anke Claus


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