Mitglied inaktiv
Hallo... also ich habe ein 12 Wochen altes Baby...(ehemals hypothroph = unreif geboren wg. einer Plazentainsuffizienz in der ssw 37+0 mit 2000 gramm, 47 cm). Da meine Kleine noch länger im Krankenhaus bleiben musste, blieb relativ schnell meine Muttermilch weg, und meine Kleine bekommt seither PreHa Nahrung. Sie schreit sehr viel, vor allem immer nach der Mahlzeit. Sie macht sich steif und jammert richtig vor Bauchschmerzen. Man merkt, dass es im Bauch kullert und blubbert. Wenn sie groß macht, ist es meistens ganz dünn. Hab es bereits 3mal untersuchen lassen, es wäre alles ok. Ihr Bauch ist oft total hart...und hab dahingehend alles schon gemacht: Bauchmassage mit Kümmelöl, ein warmes Kirchkernkissen u.s.w. Hinlegen kann ich sie nur, wenn sie mindestens 3-4 Bäuerchen gemacht hat... Meistens findet sie trotzdem kaum Ruhe und wälzt sich hin und her. Nach jeder Mahlzeit bekommt sie auch Schluckauf. Das irgendwas irgendwo noch drückt, sehe ich auch an der Herzfrequenz, die dann dauernd wieder hoch geht. (sie hat einen Überwachungsmonitor wg. unreifer Atmung) Bis zu 3 Stunden nach der Flasche spuckt sie noch die ganze Zeit, oft kommt dann nur noch eine klare Flüssigkeit wie Wasser. Hab wiederholt bei der Ärztin nachgefragt, ob es evtl. eine Lactoseallergie oder halt Reflux...zuviel Magensäure sein könnte. Nein, das wäre nicht so, da meine Kleine ja gut zunimmt. Heute war es wieder ganz schlimm...die ganze Zeit spuckt sie "Wasser?", und verschluckt sich auch öfters dran. Und sie weint ganz doll. Besonders auf der rechten Seite wird alles immer mal knüppelhart. Und die Folge, sie findet schlecht in den Schlaf… Eine Physiotherapie bekommt sie auch bereits wegen ihrem hohem Muskeltonus…was angeblich auch die Verdauung beeinträchtigen kann. Die Therapeutin hat auch gemeint, das Spucken ist extrem. Was sagen Sie dazu? Sind das die angeblichen "3-Monatskoliken"? Aber es äußert sich wirklich ganz doll schlimm. Im Arztbefund vom Krankenhaus stand drin..."eine überängstliche Mutter"...weil ich halt öfters nachgefragt hab. Da hab ich mich so darüber geärgert. Als Mutter hat man doch ein bestimmtes Bauchgefühl. Und meins sagt mir, dass das irgendwie mit der Verdauung meiner Kleinen nicht ganz in Ordnung ist. Aber meine Ärztin nimmt mich auch nicht ernst. Ach so, und vor 3 Wochen hat mein Kind noch die Schluckimpfung gegen Rotaviren (Rotatec) bekommen. Ich glaube, das hat die Sache noch verschlimmert... Bin ratlos...
Doris Plath
Hallo, da kann ich Sie gut verstehen. Jede Mama möchte, dass es ihrem Baby gut geht. Das ist doch ganz natürlich. Lassen Sie sich nicht beirren, vertrauen Sie weiter auf Ihr mütterliches Bauchgefühl und fragen Sie nach. Manchmal hilft es auch einfach mal eine zweite ärztliche Meinung einzuholen. Damit ganz sicher fest steht, dass Ihr Mädchen die Nahrung gut verträgt. Aus der Ferne kann ich jetzt keine Diagnose stellen und ich bin auch kein Arzt. Jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass bei Ihrer Kleinen so einiges zusammenkommt. Sie ist ein Frühchen, verbrachte die erste Zeit noch im Krankenhaus und musste nachreifen und Gewicht aufholen. Das alles muss auch Ihre Kleine zunächst „verarbeiten“. Sie schreiben, sie weist einen hohen Muskeltonus auf. Zudem ist bei Frühchen das Verdauungssystem noch nicht ausgereift bzw. ausreichend stabilisiert ist, und Ihre Kleine hat deshalb Blähungen und Koliken. Auch das Spucken ist auf die Unreife Ihres Babys zurückzuführen. Es liegt an einem nicht ganz ausgereiften "Ventil" am Mageneingang, bei dem die Speisen vom Magen wieder zurück in die Speiseröhre fließen können. Der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen funktioniert durch eine fein abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Nerven und Muskulatur und muss sich erst einspielen. All das zusammen „plagt“ Ihre Tochter. Und Sie haben Recht auch Impfungen können Kinder beeinträchtigen. Ich kann gut nachvollziehen, dass Sie Ihrem kleinen Liebling helfen möchten, gerade bei den Koliken. Da gibt es jedoch kaum etwas, was wirklich wirkt. Meist wird es einfach durch die Zeit besser. Das ist der positive Ausblick. Und es liegt nicht nur an der Verdauung. Es ist bekannt, dass das allgemeine Nervensystem bei Kolikkindern noch übersensibel ist. Sie können noch nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen unterscheiden und sind so schnell überfordert. Sie müssen erst einmal „auf der Welt ankommen“. Ein ruhiger Tagesablauf ist deshalb besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleich bleibendes Einwirken. Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihre Kleine. Zum Spucken habe ich folgende Tipps für Sie: Achten Sie darauf, dass Ihr Mädchen nicht zu hastig trinkt. Wenn Sie ihr das Fläschchen geben, kontrollieren Sie das Saugerloch. Die Flasche sollte besser mit einem kleinen Saugerloch versehen sein (bei umgekehrter Flasche nicht mehr als ein Tropfen pro Sekunde), sonst schluckt Ihr Baby beim Saugen zuviel Luft mit, die dann evtl. plagt. Warten Sie immer nach dem Trinken so lange, bis Ihre Kleine kräftig aufgestoßen hat, bzw. machen Sie auch zwischendurch eine Pause und geben ihr Gelegenheit aufzustoßen. Versuchen Sie nach den Mahlzeiten möglichst Ruhe zu geben, Ihren Schatz ruhig zu beschäftigen, den Oberkörper etwas hoch zu lagern. Günstig kann es in manchen Fällen sein, das Baby vor dem Füttern zu wickeln. Einige Kinder reagieren auf Drehen, Aus- und Anziehen so empfindlich, dass Ihnen die Mahlzeit wieder hochkommt. Kennen Sie den „Fliegergriff"? Legen Sie Ihr Mädchen in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Ihren Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihrer Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen. Dass ist bei Blähungen sehr angenehm für die Kleinen. Ich weiß, ich kann Ihrer Kleinen jetzt nicht sofort helfen, aber ich hoffe, der eine oder andere Gedanke bringt sie beide weiter. Mein wichtigster Rat ist mit Ruhe der Kleinen zu begegnen. Das entspannt Ihr Mädchen und die ganze Situation. Ich wünsche Ihnen dafür viel Kraft und Ihrer Tochter von Herzen alles Gute! Doris Plath