Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

sehr lange "Essenspause"

Frage: sehr lange "Essenspause"

Königskind

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Hallo, bisher nur „stille Leserin“, heute aber nun selber mit einigen Fragen... Vor 1 ½ Wochen hat sich meine Tochter (10 Monate, korrigiert 8,5 Monate, prima entwickelt :-) alleine komplett „abgestillt“. Das hat sie bereits mit den anderen Mahlzeiten schon gemacht – wollte einfach nicht mehr trinken – dafür ist sie absoluter „Breijunkie“ :-). Sie hat bisher immer einen riesen Appetit und große Freude am Essen gehabt, daher kommt es auch, dass die Breimengen meist bei 220 Gramm liegen, die putzt sie in der Regel locker weg... Seit etwa 8 Wochen habe ich sie abgesehen von einer ganz frühen Mahlzeit morgens um etwa 6 Uhr nicht mehr gestillt. Schon seit längerem war mir aufgefallen, dass sie morgens immer recht wenig Hunger hat, was ich jedoch nicht sehr bedenklich fand, da ich sie ja früh morgens immerhin nochmal gestillt hatte... Nun aber möchte sie morgens am liebsten gar nichts mehr essen. Vor um 9 Uhr bekomme ich praktisch nichts in sie hinein, und auch dann nur mühsam... Ihre letzte Mahlzeit bekommt sie um circa 19 Uhr, sie isst dann also etwa 14 Stunden nichts!!! Ist das okay so??? Im allgemeinen gestaltet sich ihr Mahlzeitenplan wie folgt: Morgens ca. 9 Uhr: Brei aus 100 ml Milch und Alnatura Kinder Frühstücksmüsli oder Bircher Müsli Gegen 10 Uhr: eine mini Scheibe (Toast) Brot (am liebsten mit „nichts“ drauf, aber wenn es sein muss, dünn mit Frischkäse oder Mortadella belegt ;-) sowie eine halbe Banane um etwa 11:45 Uhr: ca. 100 Gramm Fruchtpüree und manchmal noch eine Kinderreiswaffel Mittags ca. 13:15 Uhr: ca. 220 bis 230 Gramm Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei Nachmittags ca. 16:15 Uhr: ca. 220 Gramm Getreidebrei (100 ml Wasser, 120 g Frucht, etwa 15-20 g Getreide) Abends ca. 19 Uhr: ca. 220 Gramm Milchbrei (200 ml Milch, 22 g Haferschmelzflocken, 1TL Rapsöl, 15 g Frucht) Trinken tut sie leider nur super wenig, höchstens 50 ml am Tag. Die Windeln sind aber voll... Ansonsten ist sie (meist ;-) ein fröhliches und ausgelassenes Baby das viel am toben und spielen ist. Nach dem Abendbrei schläft sie dann um etwa 19:45 Uhr ein und auch abgesehen von ein paar mal Wachsein zwischendurch auch ruhig (die erste Nachthälfte in ihrem Beistellbett, die zweite im Familienbett) bis um etwa 7:00 halb 8, auch mal 8 Uhr ... Nun meine Fragen: Ist der Plan so in Ordnung oder ist das alles zu wenig? Ist es wirklich okay, dass sie 14 Stunden nichts isst??? Morgens bekommt sie ja dann relativ geballt über den Vormittag verschiedene Sachen, da ich denke, dass sie doch was Essen muss... Wieviel ml bzw. g Mich(produkte) sollte sie bekommen, was darf ich ihr da (schon) geben? Muss ich Milch (Bio H-Milch 3,8%) vor der Zubereitung abkochen? Kann ich ihr auch schon normalen Joghurt 3,5% geben - vielleicht "rutscht" der morgens besser? Wie ist das mit Leberwurst (die ja jeder zu geben scheint ;-). Ist die nicht zu stark gewürzt? Und überhaupt, ist Leberwurst nicht ein eher „ungesundes Abfallprodukt")? Entschuldigung und vielen Dank für die Beantwortung der vielen Fragen, aber ich bin einfach ein bisschen verunsichert... Liebe Grüße


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Liebes „Königskind“, es freut mich, dass Sie immer wieder als stille Leserin bei uns vorbeischauen und nun selbst eine Frage stellen. Prima wie sich Ihr Mädchen entwickelt und wie sie ihren Weg findet. Freuen Sie sich, dass die Kleine so gerne ihre Breimahlzeit isst. Wie bei uns Erwachsenen auch gibt es Kinder, die morgens noch nicht so viel Appetit entwickeln und dann ihre Essensmengen auf die anderen Tagesmahlzeiten und vor allem die zweite Tageshälfte verlagern. Wenn der Speiseplan insgesamt ausgewogen ist und die Energiemengen am Ende des Tages stimmen, ist das vollkommen in Ordnung. Freuen Sie sich über die lange Nachtruhe. Der Speiseplan gefällt mir im Großen und Ganzen gut. Dadurch, dass die Kleine morgens nur eine kleine Menge Müesli schafft, liegen die Mengen an Milch und Milchprodukten etwas niedrig. Das ist eigentlich das Einzige, das mir ins Auge sticht. 400ml/g sollten es sein, die Kinder in diesem Alter an Milch und Milchprodukten bekommen. Mit Müesli und Abendbrei kommen Sie auf ca 300ml, dazu kommt ein Frischkäseaufstrich, der nicht wirklich ins Gewicht fällt. Damit Ihre Maus ausreichend versorgt ist, rate ich Ihnen noch eine zusätzliche kleine Menge „Milchhaltiges“ in den Speiseplan zu schmuggeln. Das kann 100 ml Milch, eine halbe Scheibe Hartkäse, noch im begrenzten Maße Joghurt sein. Im Moment ist es für eine richtige Joghurtportion noch etwas zu früh, gegen ein paar Löffelchen normalen Joghurts spricht allerdings nichts. Kombinieren Sie also ruhig Milch und ein paar Löffelchen Joghurt als Basis für das Morgenmüesli. Bis zum ersten Geburtstag sind babygerechte Joghurtprodukte noch besser auf den Bedarf von so kleinen Kindern abgestimmt. Ein Gläschen enthält 60g Joghurt. Sicher gelingt es Ihnen die Zeit gut zu überbrücken und Ihr Mädchen ausreichend zu versorgen. Langsam werden die Möglichkeiten ja immer mehr. Jetzt sind ja zunehmend auch Milchreis, Pürees mit Milch, mit Käse überbackene Aufläufe, Mehlspeisen etc. möglich und im Kleinkindalter bieten sich mit der Umstellung auf den Familientisch zahlreiche Alternativen um das Ziel von 300ml/g an Milch und Milchprodukten, die dann für 1-3 Jährige empfohlen werden, zu erreichen. Zur Zubereitung eines Milchbreies würde ich die Milch in diesem Alter noch abkochen. Leberwurst kommt bei Kindern in der Regel gut an, ich weiß. D.h. aber nicht, dass Leberwurst zu den Lebensmitteln zählt, die sich für ein kleines Kind bestens eignen. Hin und wieder ein dünner Brotaufstrich, dagegen ist nichts zu sagen. Am besten beim Metzger Ihres Vertrauens nach guter Qualität fragen. Leberwurst ist recht fett- und salzhaltig und enthält häufig viele Zusatzstoffe, milder Kochschinken oder fettärmere Wurstsorten sind da bessere Wahl. Für den Start mit Brot kann ich Ihnen unsere Fleischzubereitungen empfehlen. Sie lassen sich mit Frischkäse, kleingeschnittenen Kräutern und Gemüsen wunderbar zu einem leckeren Aufstrich zaubern. Hier können Sie sicher sein, das mageres Fleisch bester Qualität verarbeitet ist. Sie dürfen sich mit allen Fragen, die Ihnen auf dem Herzen liegen an mich wenden – ich freue mich darauf. Es grüßt Sie herzlichst Veronika Klinkenberg


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