Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Schwieriger Esser was kann man da machen?

Frage: Schwieriger Esser was kann man da machen?

Butterly

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Hallo! Unser Sohn (3 Jahre) war noch nie ein Freund von Obst und Gemüse. So langsam stellt sich mir die Frage, ob sich das überhaupt noch mal ändert und ich bin sehr ratlos, was ich noch tun kann. Dazu ist vielleicht noch zu sagen, dass es gerade für ihn wichtig wäre, Obst bzw. Gemüse zu essen, da wir seit einem halben Jahr Probleme mit dem Stuhlgang haben und bis vor kurzem Movicol geben mussten. An Obst isst er eigentlich nur Bananen (kontraproduktiv für die Verdauung...), Ananas (frische) und selten ein Stück Apfel. Gemüse muss ich grundsätzlich in pürierter Form untermischen z.B. in Frikadellen oder ich mache Zucchinipuffer oder Möhrenpuffer. Soßen mag er ebenfalls überhaupt nicht. Etwas Neues mag er partout nicht probieren, auch wenn mein Mann und ich beim gemeinsamen Essen mit gutem Beispiel voran gehen oder ich die Sachen lustig garniere o.ä. Ich wäre ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie noch einen guten Rat für mich hätten!! Vielen Dank im voraus und herzliche Grüße, Butterly


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Hallo Butterly, Gemüse und Obst sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, da sie vor allem Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien und Antioxidantien liefern. Ich kann Ihren Wunsch Ihr Söhnchen endlich zu mehr Gemüse und Obst zu bewegen also gut nachvollziehen. Manche Kinder machen sich zunächst nicht viel aus täglicher Abwechslung. Sie haben eine bestimmte Vorliebe entwickelt und bleiben dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten. Lassen Sie sich nicht entmutigen, auch Ihr Sohn wird seinen Speiseplan auf lange Sicht erweitern. Bis dahin ist er eben mit so wenig zufrieden. Und dieses „wenig“ ist doch schon was. Er mag Bananen, Ananas, manchmal etwas Apfel, Gemüse in pürierter Form. ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird noch umfangreicher werden. Irgendwann kommt es zu einer so genannten spezifisch-sensorischen Sättigung, er hat sich dann „satt gegessen“ und will endlich was anderes. Diese Sättigung entwickelt sich bei Kindern wesentlicher langsamer und lässt Eltern bis dahin oftmals verzweifeln, wenn Kinder über einen längeres Zeitintervall immer nur ein bevorzugtes Essen wünschen. Und gar nichts Neues probieren wollen. Das Interesse der Kinder für Gemüse lässt sich dadurch fördern, dass man dieses appetitlich, bunt und in verschiedenen Formen anrichtet. So kann man z.B. mit Essen Gesichter oder Bilder auf dem Teller gestalten oder Gemüse in verschiedene ansprechende Formen zugeschnitten anbieten. Schmuggeln Sie weiter viel Gemüse unter das Essen. So können Sie z.B. Kartoffelbrei zubereiten und mit den Kartoffeln kleine Mengen anderes Gemüse kochen bevor Sie das Ganze mit heißer Milch pürieren. Auch könnten Sie gekochte Kartoffelscheiben mit anderem gedünsteten Gemüse (natürlich anfangs in ganz geringen Mengen) lustig anrichten. Wie sieht es aus mit Gemüsesäften, die sie in kleinen Mengen zum Obstsaft mischen? Was das Obst anbelangt sind Milchmixgetränke und selbst gemachtes Eis oft der Renner. Frau Birgit Neumann vom Nachbarforum hat sicher zusätzliche hilfreiche Ideen. Die Vorbildrolle der Eltern ist ein ganz wesentlicher Punkt, wenn es darum geht, Kinder zum Verzehr von Gemüse und Obst zu bewegen. Bleiben Sie also beständig dabei vor Ihrem Kleinen mit Genuss Gemüse und Obst zu essen, dann wird er irgendwann einmal das übernehmen, was ihm vorgelebt wird. So zeigt es die Erfahrung. Versuchen Sie das Thema auszublenden. Gehen Sie ganz „locker“ mit Obst und Gemüse um. Stellen Sie immer mal wieder ein Schälchen mit Obst- und Gemüsestückchen auf. Ihr Kleiner ist nun in einem Alter, in dem Sie ihn bei der Essenszubereitung und beim Einkauf einbeziehen können. Lassen Sie ihn, wenn möglich auch daran teilhaben, wenn Gemüse im Garten oder im Pflanzentopf angebaut und herangezogen wird. Ich bin mir sicher sie schaffen es Ihr Söhnchen an Gemüse und Obst zu locken. Ich wünsche Ihnen ausreichendes mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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