Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Schwierige Phase

Frage: Schwierige Phase

Mitglied inaktiv

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Hallo, unser Sohn (7 Monate, allerdings 6 Wochen zu früh) bekommt seit ca. 3-4 Wochen mittags Brei. Ansonsten stille ich noch voll. Wir haben mit Karotten angefangen allerdings mochte er diese nicht. Sind dann zu Kürbis übergegangen. Diesen hat er anfangs sehr gut gegessen, daraufhin haben wir dann Kartoffeln dazugegeben. Auch hier hat er dann 125 gr. geschafft. Das war aber von anfang an immer schon das höchste der Gefühle. Im Anschluss hab ich dann gestillt. Nun seit ca. 1 Woche verweigert er allerdings auch den Brei. Er ist dann mal gerade noch 4-5 Löffel dann ist Schluß. Habe ihm heute abend mal noch Brei angeboten auch diesen wollte er nicht. Was können wir tun um ihn mehr an Beikost zu gewöhnen. Mit 7 Monaten müsste er doch eigentlich schon mehr schaffen, oder? Ingesamt ist er momentan aber auch schwierig habe ich den Eindruck. An der Brust trinkt er auch nur mäßig seine Mahlzeiten. Bekommt er vielleicht mehr da er mehr Kraft zum Saugen hat? Mach mir da momentan etwas Sorgen, was das Essen angeht. Denn er kommt auch nachts immer noch alle 3 Stunden. Weiterhin kommt noch dazu, dass er auch schlecht schläft. Lege ihn so gegen 19:15 ins Bett und momentan kommt er fast alle Stunde und weint. Will dann zwar nicht unbedingt trinken, aber er braucht dann auch ewig bis er einschläft. Ist das alles in dem Alter normal. Macht er vielleicht eine Entwicklungsphase oder so durch. Der wenige Schlaf und die Sorgen um die Mahlzeiten gehen nämlich momentan echt an die Substanz. Können Sie mir hier helfen? Grüße und danke für die Hilfe. Schäfer Nadine


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Hallo Nadine, ich kann mir vorstellen, dass Ihnen der wenige Schlaf und das Essverhalten Ihres kleinen Mannes an die Substanz gehen. Aber beide „Erscheinungen“ sind in diesem Alter normal und können wenn sie gebündelt auftreten viel Kraft kosten. Versuchen Sie trotzdem möglichst Ruhe zu bewahren und gelassen an die Sache zu gehen.. Es stimmt schon, dass Babys grundsätzlich nur in den ersten Lebensmonaten auch nachts Nahrung benötigen. Viele Kinder haben aber auch über das erste Halbjahr hinaus Schwierigkeiten, sich an den Tag- und Nachtrhythmus zu gewöhnen und wachen deshalb auch in der Nacht noch häufig auf. Das kann mit der Ernährung, aber auch mit dem Zahnen oder einer Entwicklungsphase zusammenhängen. Bei Ihrem Söhnchen scheint eher Zweiteres eine Rolle zu spielen. Kinder beginnen in diesem Alter immer mehr wahrzunehmen, das gilt auch für die eigene Person. Mit diesem Wahrnehmen sind auch Ängste und das Gefühl des Alleinseins verbunden. Besonders stark äußert sich das beim Zubettgehen und beim nächtlichen Aufwachen. In diesen Entwicklungszeiten wachen Kinder häufig auf und suchen die Nähe der Eltern. Geben Sie Ihrem Kind tagsüber viel Geborgenheit und fördern Sie seine Selbständigkeit. Wichtig ist ein regelmäßiger, gut strukturierter Tagesablauf mit festen Essens- und Schlafenszeiten. Auch ist es tatsächlich so, dass Kinder sich an gewisse Einschlafzeremonien gewöhnen, die ihnen das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, so dass sie ungestört schlafen können. Spieluhr, Kuscheln oder Liedchen singen sind Rituale die eine beruhigende Situation schaffen und Geborgenheit vermitteln. Meldet sich Ihr Kleiner nachts, ist es ebenfalls wichtig möglichst wenig Licht zu machen und ihn durch Streicheln, eine Spieluhr etc. wieder zum Schlafen zu „überreden“. Notfalls könnten Sie das Bettchen für eine vorübergehende Zeit neben Ihr Bett stellen. Auch was die Einführung der Beikost anbelangt kann ich Sie nur ermuntern möglichst geduldig und ruhig am Ball zu bleiben. Das Essen vom Löffel ist eine ganz neue Erfahrung für ein Baby. Schließlich ist es vollkommen neu etwas anderes als die vertraute Milch auf der Zunge zu spüren. Außerdem muss ein Baby bei der Umstellung von der reinen Milchernährung auf feste Nahrung lernen vollkommen neue Geschmackserlebnisse zu akzeptieren. Hier gibt es mehr oder weniger experimentierfreudige Babys. Es gibt keine zeitliche Vorgabe und kein Muss. Wählen Sie einen Zeitpunkt, zu dem Ihr Söhnchen frisch und munter ist und Geduld zum Löffeln aufbringt. Wichtig ist es die Mahlzeiten gemeinsam einzunehmen. Je älter Kinder werden, desto aufmerksamer und interessierter beobachten Sie, was die restlichen Familienmitglieder machen und wollen das nachahmen. Versuchen Sie es ruhig mit verschiedenen Gemüsesorten. Wenn der Kleine nach ein paar Löffelchen ablehnt, nicht sofort anlegen, sondern noch einmal versuchen. Die Erfahrung zeigt, dass neue Lebensmittel mehrmals immer wieder geduldig (8-10mal) angeboten werden müssen, bis letztendlich eine Akzeptanz eintritt. Ich bin mir sicher, Ihr kleiner Mann wird mit Ihrer Unterstützung diesen Entwicklungsschritt bald schaffen und auch die neue Nahrung akzeptieren lernen. Ihnen und Ihrem Kleinen alles Gute und viele Grüße Veronika Klinkenberg


Mitglied inaktiv

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Hallo, erstmal vielen lieben Dank für die Information und die Mühe. Komisch an der Sache ist ja, dass er schon 125 gr. Kürbis mit Kartoffel geschafft hat und auf einmal jegliche Löffelmahlzeit ablehnt.Ist es ratsam auf Flaschennahrung umzustellen. Vielleicht fällt ihm ja dann die Beikost leichter? Oder vielleicht nachts bzw. abends eine Flasche anzubieten damit er länger satt ist. Er hat ja als er 3-4 Monate alt war auch länger als 3 Stunden geschlafen. Auf einmal fängt er wieder an alle 3 Stunden trinken zu wollen. Soll man das dem Kind abgewohnen indem man es dann mal weinen lässt und vielleicht erst nach 4 Stunden anlegt. Allerdings stelle ich mir das gerade nachts sehr schwer vor dies umzusetzen wenn das Kind weint. Oder kommt das durchschlafen irgendwann von alleine? Eine geregelten Rhytmus beim Zubettgehen haben wir eigentlich. Er wird so gegen 18:15 Bettfertig gemacht (Waschen, Schlafanzug anziehen), danach noch Essen und kuscheln und so gegen 19:15 lege ich ihn dann in sein Bett. Allerdings darf er nochmals an meine Brust bevor ich ihn ins Bett lege. Ist dies vielleicht dann der Grund warum er nachts alle 3 Stunden will. Danke schon mal im vorraus für die tollen Tipps. Grüße Nadine


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Hallo Nadine, Rückschritte bei der Beikosteinführung kommen immer wieder einmal vor. Manchmal steckt eine schlechte Erfahrung (die Mahlzeit war zu heiß, hat nicht geschmeckt) oder ein Infekt der nicht richtig ausbricht dahinter. Gut kann ich mir auch vorstellen, dass kommende Zähnchen die Ursache für das Ablehnen der Nahrung und die allgemeine Unruhe sind. Akute Zahnungsphasen sind immer Ausnahmezeiten, in denen nur das Notwendigste und Beliebteste angenommen wird. Haben Sie schon versucht das Gemüse zimmerwarm zu füttern? Warme Mahlzeiten lassen die Schmerzen im Kiefer noch deutlicher werden. Alle HiPP Gläschen sind verzehrsfertig und können auch unerwärmt (zimmerwarm) gegeben werden. Solange Ihr Kleiner kaum feste Nahrung zu sich nimmt, ist es ganz normal dass er sich alle 3 Stunden meldet. Gerne können Sie es versuchen, ob ein Fläschchen am Abend eine Besserung bringt. Ansonsten tun Sie wirklich alles, was möglich ist. Bleiben Sie ruhig, den die Ruhe überträgt sich. Versuchen Sie es weiter mit Kürbis oder einem anderen Gemüse, das Sie zimmerwarm anbieten. Zur besseren Akzeptanz könnten Sie auch eine kleine Portion Obst (z.B. Williams-Christ-Birne) untermischen. Auch das Anlegen vor dem Schlafengehen verstärkt die nächtliche Unruhe nicht. Sicher handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Phase und der Kleine wird bald wieder feste Nahrung und auch eine größere Menge zu sich nehmen. Ich wünsche Ihnen auf alle Fälle, dass Ihre Geduld bald belohnt wird. Alles Gute Veronika Klinkenberg


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