Mitglied inaktiv
Hallo, unser Sohn ist jetzt 27 Monate alt und jedes Abendessen wird zum Kampf. Unser Sohn ißt fast nur noch Fleischwurst und Nudeln. Wobei ich sagen muß, daß wir Abends warm essen, damit die Familie zusammen essen kann. Egal was es zu essen gibt, unser kleiner Mann verlangt nach Fleischwurst und Nudeln. Bis vor ein paar Monaten hat er wenigstens mal probiert und auch meistens das gegessen, was wir gekocht hatten. Jetzt gibt es nur noch Geschreie bei Tisch. Wenn ich ihm unser Essen mit auf den Teller tue läuft er zum Kühlschrank und holt sich seine Fleischwurst unterbinden wir das wird er zum kleinen "Schreihals", er weint schlägt um sich und schreit wie am Spieß. Ich weiß nicht mehr was wir machen sollen, er kann ja nicht 5 Scheiben Fleischwurst zu Abend essen mit Nudeln. Bleiben wir Konsequent kommen wir gar nicht zum Essen, da nach einer halben Stunde Geschrei uns auch der Appetitt vergangen ist. Ab und zu bieten wir ihm dann mal was anderes an, Erdbeeren, Gurke oder halt was er sonst gerne ist, aber er verlangt nur noch nach Wurst und Nudeln. Was sollen wir machen. Liebe Grüße caeciliaf
Veronika Klinkenberg
Hallo Caeciliaf, es freut mich, dass sie alle zusammen eine gemeinsame Mahlzeit einnehmen können. Das ist für die gesamte Familie sehr wichtig. Sehr gut kann ich nachvollziehen, dass Sie nach einer Lösung suchen, denn eine gemeinsame Mahlzeit sollte nicht jedes Mal in einem Kampf enden, sondern grundsätzlich etwas angenehmes, entspanntes sein. Aber ein kleiner Trost: hier handelt es sich um eine Phase, die mit Sicherheit vorübergeht. Auseinandersetzungen sind in diesem Alter nicht zu vermeiden, denn Ihr Söhnchen befindet sich in einem Alter, in dem Kinder ausprobieren, wie weit sie gehen können und wo ihre Grenzen sind. Dieses Ausprobieren gehört zu einer gesunden Ich-Entwicklung. Eltern sind in dieser Entwicklungsphase ihrer Kinder besonders gefordert. Sie müssen nämlich Ihrem Kind deutliche Grenzen aufzeigen. Es ist ganz normal, dass Kinder in diesem Alter zunehmend selber bestimmen und handeln möchten. Stößt das Handeln auf Grenzen will das Kind diese anfänglich nicht akzeptieren. Das Kind wird weitere Versuche unternehmen, seinen Willen durchzusetzen. Kann es seinen Willen nicht durchsetzen, ist es verstimmt, schreit, strampelt oder schlägt um sich. Das ist typisch für dieses Alter und Ihr kleiner Sohn scheint ein besonders willensstarkes Kerlchen zu sein. Wenn Sie in dieser Situation nachgeben, müssen Sie damit rechnen, dass der Kleine die Trotzreaktionen als erfolgreiche Strategie ansieht, um seinen Willen durchzusetzen. Die Trotzreaktionen werden sich häufen. Wie können Sie auf die Reaktionen Ihres kleinen Mannes reagieren? Erfahrungsgemäß ist es am sinnvollsten möglichst gelassen zu bleiben und ruhig vorzugehen. Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken. Bieten Sie immer eine Auswahl gesunden Essens an, Ihr Söhnchen darf daraus wählen. Isst er nichts oder nur wenig, gibt es nichts, auch keine Fleischwurst und Nudeln. Fleischwurst und Nudeln können Sie immer wieder einmal in den Speiseplan einbauen, gehen Sie aber nicht ausschließlich auf diese Sonderwünsche ein. Bleiben Sie bei einem Verbot konsequent. Wenn Ihr kleiner Schatz erlebt, dass seinem Handeln Grenzen gesetzt sind, kann er gar nicht anders, als seiner Frustration Ausdruck zu geben. Helfen Sie Ihrem Kind und denken Sie daran, dass Kinder Zeit und Unterstützung durch die Eltern brauchen, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen und mit Frustrationen umzugehen. Ich bin mir sicher Ihr Söhnchen wird sehr schnell lernen, dass die Trotzreaktion keine Strategie zur Errechnung des eigenen Willens ist. Er wird lernen, Ihr Nein zu akzeptieren und mit Ihrer Unterstützung wieder in ein gesundes Essverhalten finden. Da es sich hier vor allem um das Verhalten geht, könnten Sie auch bei Christiane Schuster vom Nachbarforum posten. Ich wünsche Ihnen ausreichend Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg