Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Nachtfläschchen abgewöhnen

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Nachtfläschchen abgewöhnen

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Frage bezieht sich auf das Abgewöhnen der nächtlichen Flasche. Mein Sohn Julian ist jetzt 7 Monate alt und der Kinderarzt hat gesagt, dass er nachts keine Flasche mehr braucht. Ich schreibe ihnen mal den Tagesessensplan auf: morgens zwischen 5-6 Uhr 200ml 2-er Milch zwischen 9:00-9:30 Uhr Brei (entweder Banane oder Birne/Zwieback gegen 12:30-13:00 Uhr Mittagessen G-K-F-Gläschen und danach etwas Obstgläschen gegen 16:00 Uhr 200ml 2er-Milch oder Brei zwischen 19:00-19:30 Uhr gute Nachtbrei er bekommt zwischendurch immer Tee angeboten Er geht dann ohne Probleme ins Bett, schläft dann bis 23:00-24:00 Uhr und wird dann wach und verlangt nach seiner Flasche. Mit Tee lässt er sich nicht abspeisen. Wenn er eine Flasche bekommt, schläft er bis 5:00 Uhr durch. Hab schon versucht ihn im Bettchen zu lassen aber er brüllt sich so dermaßen in Rage, das ich ihn herausholen muss. Er schläft mit bei uns im Schlafzimmer und mein Mann meckert mich dann an wenn ich versuche ihn so zu beruhigen. Er meint mann kann in einem Mietshaus ein Kind nachts nicht schreien lassen wegen den Nachbarn. Nur wie soll er es denn sonst lernen?? Bin da etwas ratlos. Wenn er so brüllt dann bekommt er bisher immer seine Flasche. Was kann ich tun um ihm das abzugewöhnen? Bedanke mich schon einmal im Voraus für ihren Rat. LG Sabrina


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Hallo Sabrina, der Speiseplan von Julian ist sehr stimmig. Vormittags und nachmittags meinen Sie mit Brei sicher einen Obst- bzw. einen Getreide-Obst-Brei. Da in diesem Alter zwei Milchmahlzeiten (morgens 200 ml 2-er Milch und abends 200-230g Gute-Nacht-Brei) ausreichen, dürfen Sie nachmittags die Milch komplett durch einen Getreide-Obst-Brei ersetzen. Es stimmt schon, dass Babys grundsätzlich nur in den ersten Lebensmonaten auch nachts Milch benötigen, weil sie nicht so lange ohne Nahrung auskommen können. Allerdings schlafen die Kleinen auch im zweiten Lebenshalbjahr oft sehr unruhig, denn sie verarbeiten im Schlaf oftmals die vielen Eindrücke, die sie tagsüber gesammelt haben. Dabei wachen sie oft auf und sind dankbar für etwas, was sie beruhigt und wieder in den Schlaf bringt. Dies kann sehr schnell zur Gewohnheit werden. Zuerst rate ich Ihnen den Ernährungsplan Ihres Sohnes noch einmal durch zu gehen. Bekommt er tagsüber ausreichend Energie? Mittags dürfen es schon die stückigen Gläschen „ab dem 8.Monat“ sein, die enthalten bereits 220g. Nachmittags sättigt ein Getreide-Obst-Brei aus „HiPP Bio-Getreide-Breien“ und „HiPP Milden Früchten“ sehr gut. Ganz wichtig ist es, dass Ihr Kleiner nach dem Gute-Nacht-Brei vor dem Bettgehen noch ausreichend Flüssigkeit (Tee, abgekochtes Wasser oder Fruchtsaftschorle) bekommt. Vielleicht ist es ja der Durst warum er sich nachts meldet. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Julian das Milchfläschchen nur benötigt, um wieder in den Schlaf zu finden, dann ist es sinnvoll diese Gewohnheit möglichst schnell abzugewöhnen. Dies gelingt meist nur mit Geduld und Konsequenz und kann natürlich über ein paar Tage mit unruhigeren Nächten und Quengelei verbunden sein. Julian nimmt nicht gerne von einer lieb gewonnenen Gewohnheit Abschied. Oft hilft es die Mahlzeit verdünnt anzubieten. Geben Sie nach und nach immer weniger Pulver ins Fläschchen. Gleichzeitig reduzieren Sie auch den Wasseranteil. So entwöhnen Sie Ihren Kleinen "schonend". Julian wird sehr schnell lernen von alleine ohne „Einschlafshilfe Fläschchen“ wieder in den Schlaf zu finden. Wichtig ist, dass Sie gemeinsam „an einem Strang“ ziehen. Und auch Nachbarn sind oft verständiger als man vermutet, zumal es ja nur um eine begrenzte Zeit geht. Viele Grüße Veronika Klinkenberg


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