catena
Guten Tag Frau Klinkenberg, ich habe zwei Fragen: 1. Unsere Tochter (5 Monate alt) bekommt seit einiger Zeit mittags Beikost. Inzwischen haben wir fast alle (Hipp-)Menüs durch, die für Kinder ab vier Monaten geeignet sind, z.B. Karotten mit Kartoffeln und Bio-Rind, Spaghetti Bolognese usw. Ich habe eine Sorte immer an drei bis vier Tagen gegeben und dann eine andere genommen. Aus diesem Sortiment für Kinder ab vier Monaten fehlen uns nur noch zwei Menüs, die die Kleine noch nicht gegessen hat. Kann ich nun jeden Tag das Menü wechseln oder soll ich immer noch alle drei bis vier Tage den gleichen Brei geben? 2. Die Essenszeiten unserer Tochter verschieben sich durch ihr Schlafverhalten immer weiter nach hinten. Vor ca. zwei Monaten war es noch so, dass sie morgens gegen 7 Uhr aufgewacht ist und dann auch ihre erste Flasche bekam. Mittlerweile wacht sie erst gegen 9 oder sogar 10 Uhr auf und bekommt dann die erste Flasche. Dadurch verschieben sich natürlich auch die restlichen Zeiten nach hinten. Den Mittagsbrei bekommt sie zwischen 14 und 16 Uhr, die Abendmahlzeit zwischen 18 und 20 Uhr und dann spät nochmal eine Flasche zwischen 22 und 1 Uhr nachts. Entweder sie schläft morgens länger oder am Tag, so dass sich eine Mahlzeit dann weiter nach hinten verschiebt und dann hat sie natürlich so schnell nicht wieder Hunger. Generell habe ich nichts gegen diese Zeiten, weil ich auch eher ein Langschläfer und eine Nachteule bin. Ich frage mich nur, ob das auch gesundheitlicher Sicht für die Kleine irgendwie bedenklich ist, dass die Mahlzeiten so nach hinten verschieben? Und wie verhindere ich es, dass es so weitergeht? Soll ich sie dann einfach zu einer bestimmten Zeit wecken, damit sie isst? Wobei das schief gehen könnte, weil sie dann nicht essen oder trinken würde, weil sie noch keinen Hunger hat (habe ich gestern erst probiert). Ich hoffe, Sie können mir einen Ratschlag geben. Danke vorab und viele Grüße, Sandra
Veronika Klinkenberg
Liebe Sandra, prima, dass Ihr Töchterchen nun schon so fleißig Ihre Mittagsmahlzeit isst. Sie haben die Einführung ja ganz wie empfohlen durchgeführt. Ihr Töchterchen hat den unterschiedlichen Geschmack und die Vielfalt verschiedener Lebensmittel kennen und akzeptieren gelernt. Das ist eine wichtige Basis für ein gutes Ernährungsverhalten bis ins Erwachsenenalter. Wechseln Sie nun ruhig täglich ab. Die Essenszeiten und auch das Schlafverhalten können sich immer wieder einmal verändern. Das ist sicher nicht das letzte Mal, da wird sich im Laufe der Beikosteinführung sicher noch mehr tun. Sie haben ganz Recht, ein Aufwecken macht in den meisten Fällen keinen Sinn, denn dann kommen Babys in der Regel aus ihrem Rhythmus und sind zu müde und durcheinander, um eine ordentliche Portion zu essen. Wenn man auf einen individuellen Rhythmus Einfluss nehmen möchte, dann ist das nur in ganz kleinen Schritten möglich, d.h. die Mahlzeiten nach und nach in 10-15 Minutenschritten vor verlegen und beobachten, ob die Kleine mitmacht. Ansonsten warten Sie in Ruhe weiter ab. Ich kann mir vorstellen, sobald alle festen Mahlzeiten alle eingeführt sind, wird Ihr kleiner Schatz voraussichtlich auf das nächtliche Fläschchen verzichten können. Im siebten Monat ist es ohnehin sinnvoll die Milch weiter zu reduzieren, dann reichen in etwa 400-500ml/ g aus, um den Milchbedarf für dieses Alter zu decken. Das wird durch 200-230ml Morgenmilch und die gleiche Portion Abendbrei gedeckt. Ich kann mir vorstellen, dass dann die Zeiten wieder weiter nach vorne rutschen. Lassen Sie sich leiten, Ihr Töchterchen ist ja noch sehr klein, da ist alles noch im Fluss. Eine schöne Woche Veronika Klinkenberg