Mitglied inaktiv
Mein Sohn (3 1/2) will seit Weihnachten nur noch Joghurt und Kartoffelbrei.Wir vermuten,das er Angst hat feste Sachen zu schlucken,da er vor Weihnachten 2mal versehentlich Gummibärchen verschluckt hat.Bei einem mal mußte er würgen und hat erbrochen. Er war sonst immer ein sehr guter Esser.Jetzt lehnt er alles ab,was nur ansatzweise fest ist oder stückig.Auch Nudeln und Milchreis gehen nicht. Wir sind ziemlich verzweifelt und überlegen,ob man einen Psychologen einschalten sollte. Dani
Veronika Klinkenberg
Hallo Dani, das sichere elterliche Gespür liegt meistens richtig. Sehr heftige Reaktionen auf das Verschlucken von Lebensmitteln können tatsächlich dazu führen, dass ein Kind eine Art „traumatisierende“ Erfahrung macht und vorübergehend beim Essen Angst vor weiteren schlechten Vorkommnissen hat. Hier kann es einige Zeit dauern, bis wieder Vertrauen aufgebaut ist. Grund zum Verzweifeln besteht aber nicht, versuchen Sie möglichst ruhig und geduldig zu bleiben und die Situation anzunehmen. Sie haben Zeit, Ihr Söhnchen erleidet nicht so schnell eine Mangelernährung, auch wenn der Speiseplan zunächst eingeschränkter ist. Es gibt außer Joghurt und Kartoffelbrei zahlreiche weiche, gut rutschende Speisen. Versuchen Sie es mit verschiedenen Gemüsesorten, die Sie sehr fein zerkleinern. Schenken Sie dem Ganzen möglichst wenig Aufmerksamkeit, sprechen Sie nicht darüber, problematisieren bzw. psychologisieren Sie es möglichst nicht. Am besten wäre es, wenn Sie feste Stückchen wieder in einem ganz anderen Kontext, z.B. bei einer Feier außer Haus unter Kindern oder Freunden, ins Essen „schmuggeln“ könnten. Geben Sie Ihrem kleinen Schatz Zeit, er wird wieder Vertrauen fassen. Mit Ihrer Unterstützung und der nötigen Geduld und Gelassenheit schafft er das! Ich wünsche Ihnen alles Gute Veronika Klinkenberg