princessmom
Hallo, meine Tochter ist 10,5 Monate alt und geht seit ihrer 13. Woche in die Krippe (wir leben in Frankreich, ich arbeite zu 80%). Bis Mai 2012 hat sie in der Krippe abgepumpte Muttermilch getrunken, etwa 300-400 ml auf den Tag verteilt. Seit Juni verweigert sie das Fläschchen völlig. Bis zu ihrem 6. Monat habe ich sie vollgestillt, danach vergeblich versucht, Karotten, Pastinaken, Kürbis und so weiter, einzuführen. Sie mag es einfach nicht, daher auch die viele Milch tagsüber. Obstmus mag sie auch nicht sonderlich. Abends isst sie dann und wann mal etwa Grießbrei mit Obstmus. Ich stille sie morgens, abends und nachts mehrmals (bis letztes Wochenende hat sie bei uns im Elternbett geschlafen und ich habe sie nach Bedarf gestillt; nun da sie im eigenen Kinderbett liegt, reagiere ich nicht mehr auf jeden kleinen Seufzer und warte ab, ob sie tatsächlich Hunger hat. Und siehe da, letzte Nacht wollte sie nur 1x (!) gestillt werden, dann wieder um 6 Uhr morgens - keine Sorge, sie schreit nicht, das könnte ich nicht haben, bin kein Ferber-Fan.). Momentan isst sie in der Krippe nur 2 kleine Packungen Quark, sonst nichts. Die Erzieherinnen versuchen ihr mittags Gemüse-Fleisch-Brei zu geben, meine Tochter akzeptiert 2-10 Löffel, mehr nicht. Am Nachmittag dasselbe Leid mit dem Obstmus. Einzig und allein Quark sagt ihr zu. Meine Fragen sind: 1) Isst sie genug tagsüber in der Krippe? Wenn ich zuhause bin und sie nicht isst, biete ich ihr die Brust an, welche sie schmatzend akzeptiert. 2) Wie kann ich ihr das Essen schmackhaft machen? Ab und an probiert sie an unserem Essen, isst einige wenige Löffel und dann verschließt sie wieder den Mund. 3) Wenn ich ihr zu essen gebe, lenke ich sie mit spielen ab. Habe aber gelesen, dass es nicht gut sein soll. Welche andere Möglichkeit besteht, sie zum Essen zu animieren? 4) Ich möchte gerne abstillen, sie wird im August 1 Jahr alt (habe weiteren Kinderwunsch und noch immer keine Periode). Wie soll das bitte gehen, denn sie isst nicht, und sie trinkt weder abgepumpte Muttermilch noch 3-er Milch aus dem Fläschchen. Ich bin verzweifelt, bitte helfen Sie mir. Vielen Dank im Voraus!
Veronika Klinkenberg
Liebe „Princessmom“, ich kann Sie da gut verstehen. Ihr Töchterchen mausert sich zu einem richtigen putzmunterem Mädchen und ist in einem Alter, in dem Kinder in der Regel überwiegend feste Kost bekommen. Aber jedes Kind ist unterschiedlich, Grund zum Verzweifeln gibt es nicht. Wie Sie feststellen konnten, ist die Kleine bereit sich etwas zu lösen, mit Ihrer Unterstützung kommt das sicher immer besser in Gang. Ihre Tochter scheint sich mit dem Stillen rundum wohl zu fühlen. Das ist ja auch etwas Vertrautes, das sie von Anfang kennt. Ich würde aber dennoch vermehrt versuchen, nun Speisen zum Kauen an zu bieten. Sie kennt so vieles einfach nicht und begegnet dem natürlich mit Ablehnung. Ihr Mädchen kann aber mit der fremden Kostform vertraut werden und sie kennenlernen. Wichtig ist geduldiges immer wieder Anbieten und kein Ersatz in Form von Milch. Sicher unterstützen Sie die Betreuerinnen und bieten konsequent mittags einen Gemüse-Fleisch-Brei an. Bei einem quirligen, neugierigen Mädchen kann es die Freude am Essen fördern, wenn sie selbst das Essen mit „in die Hand“ nehmen und aktiv werden darf. Also ruhig auch weich gekochte Gemüsestückchen, Beilagen, weiches reifes Obst (Banane, reife Birne) in die Hand geben und selber erforschen lassen. Quark enthält sehr viel Eiweiß, isst sie momentan etwas mehr, schadet das sicher nicht, auf Dauer würde ich das nicht beibehalten. Wenn die Kleine eine so große Quarkliebhaberin ist, würde ich Obst und Getreide in den Quark schmuggeln. So gelingt es Ihnen sicher Ihr Kind über die Lieblingsspeise mit anderen Lebensmitteln vertraut zu machen. Bieten Sie zuhause konsequent auch erst einmal festes Essen an. Nehmen Sie sich viel Zeit für die Mahlzeiten und achten Sie darauf, dass keine Ablenkung stört. Auf lange Sicht führt das nicht zu einem gesunden, guten Essverhalten. Essen Sie alle möglichst gemeinsam in ruhiger Atmosphäre am Tisch. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie mit Genuss von allem essen. Ermuntern Sie sie etwas zu probieren und loben Sie sie zu ihren Essversuchen. Ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihre Kleine nichts essen mag, nicht gleich die Brust anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann noch einmal versuchen. Probieren Sie es doch einfach aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Kinder sich dann auch mehr und mehr für den Brei bzw. festes Essen interessieren. Das ist natürlich Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, dass es neben der Muttermilch auch feste Nahrung gibt. Am besten ist es wenn Sie Ruhe bewahren und sich selbst und Ihre Tochter nicht unter Stress oder Druck setzen. Machen Sie es der Kleinen aber auch nicht zu leicht, sonst fällt sie immer wieder in das Gewohnte zurück, das ihr Sicherheit gibt und das deutlich weniger anstrengend ist als das Essen vom Löffel. Mit Geduld und Konsequenz schaffen Sie es! Gehen Sie einen Schritt nach dem anderen. Versuchen Sie gelassen zu bleiben, dann löst sich oft vieles von allein. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg
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