Laberta
Liebes Experten-Team, meine Frage dreht sich um die Ernährung meiner Tochter (2) bzw. evtl. doch eher um mich und mein Gefühl dabei. Sie hat einen guten Appetit und isst m.E. recht ausgewogen (Getreideprodukte, Obst, Gemüse, Milchprodukte). Also eigentlich alles bestens. Nun ist es aber so, dass mein Mann gern fleischlichen Brotbelag mag (selten Geflügel, sehr deftig) und dass unsere Tochter ebenfalls sehr viel davon isst. Ich selber bin Vegetarierin. Es ist für mich ok, dass sie Fleisch mag und sie darf auch gern davon essen. Nur ist es aber oft so, dass sie täglich zu mehreren Mahlzeiten mehrere Scheiben Brot mit z.B. Leberwurst isst. Oft zusätzlich eine Scheibe Wurst/Salami pur. Für mein Gefühl ist das zuviel. Ich muss dazu sagen, dass ich lange mit Essstörungen zu kämpfen hatte und mich während dieser Zeit intensiv mit den Auswirkungen von Lebensmitteln auf die Gesundheit beschäftigt habe (und mich damit sicher auch ein Stückweit selbst verrückt gemacht habe...) Mir fehlt also einerseits ein verlässliches Bauchgefühl, was Ernährung angeht und zudem "weiß" ich, welche Folgen hoher Fleischkonsum haben kann. Daher fällt es mir sehr schwer, zu sehen, wieviel Fleisch meine Tochter isst, ohne mir dabei Sorgen zu machen. Prinzipiell bin ich zwar davon überzeugt, dass Kinder genau spüren, was sie brauchen und sich entsprechend ernähren, doch bin ich in diesem Falle unsicher, da hier ja auch andere Genussstoffe beteiligt sind, die vielleicht einfach Appetit machen, ohne, dass sie diese Menge an Fleisch wirklich für Ihre Entwicklung benötigt... Größen-/Gewichtstechnisch ist sie ganz normal und auch sonst fit und aktiv. Ich bin bei diesem Thema also recht unschlüssig und würde mich freuen, wenn Sie mir eine Einschätzung geben könnten, ob es z.B. besser wäre, das Angebot auf dem Essenstisch ein wenig zu variieren oder ob alles so in Ordnung ist und ich hoffen muss, dass es nur eine (wennauch schon recht lang andauernde) Phase ist. Vielen Dank!
Anke Claus
Liebe „Laberta“, ich kann Ihre Gedanken gut verstehen, möchte Ihren Blick aber zunächst darauf lenken, was für ein fittes und aktives Mädchen Ihre Kleine ist und Sie darin bestärken, dass die Ernährung Ihrer Kleinen sehr gut ist. Sie machen das prima und achten darauf, dass sie ausgewogen isst und an Gewicht, Größe und Entwicklung sehen Sie auch dass alles passt! Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm pro Tag. Sicherlich gibt es Phasen (die auch mal länger anhalten können) in denen nicht alles nach Plan verläuft und die Kleinen vom einen oder anderen Lebensmittel mehr oder weniger essen. Das ist völlig „normal“ und nicht unüblich. Die Natur hat das schon mit eingeplant und Ihre Kleine isst ansonsten sehr ausgewogen. Abwechslung ist bei allem immer das Beste! Bieten Sie doch einfach mal etwas anderes an, z.B. eine Scheibe Käse, Frischkäse, mageren Kochschinken, Brote, die mit Gemüse- und Obstscheiben belegt sind… Als „Leberwurstersatz“ könnten Sie die Brote auch mit unseren HiPP Bio-Fleischzubereitungen bestreichen, die sie evtl. mit frischen Kräutern verfeinern können. HiPP Fleischzubereitungen bestehen aus hochwertigem Fleisch, sind strengstens kontrolliert und enthalten kein Salz. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Wurst, die im normalen Handel gekauft wird. Denn die enthält in der Regel mehr Salz als für das Kind empfohlen wird und andere Stoffe, die in der Säuglingsernährung unerwünscht sind. Bei Rohwurst (Mettwurst, Salami, Teewurst) wäre ich noch vorsichtig. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät: „Zum Schutz vor den zum Teil schwer verlaufenden Lebensmittelinfektionen sollten besonders empfindliche Personengruppen, wie Kinder unter 5 Jahren, Schwangere, Senioren oder Personen mit geschwächtem Immunsystem, vom Tier stammende Lebensmittel grundsätzlich nicht roh verzehren. Für Sie noch als Übersicht ein Plan, wie er im Kleinkindalter aussehen könnte: Morgens: Milch aus der Tasse + Brot oder Müesli Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse, Milch aus der Tasse, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle Sehen Sie die Ernährung Ihrer Tochter nicht zu streng und genießen Sie die gemeinsamen Mahlzeiten! Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus
Laberta
Liebe Frau Claus, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Das hilft mir wirklich weiter und nimmt mir eine Menge Druck von den Schultern :-).