Mitglied inaktiv
Ich hab ne Frage zur Ernährung meines 8 Monate alten Sohnes. Er mag keinen Brei und ich habe das Gefühl, dass er schon am liebsten alles am Tisch mitessen will. Ich gebe ihm Brot oder auch mal Kartoffel oder weiches Gemüse. Brei mag er überhaupt nicht, er isst mittags ein paar Löffel Gemüse und abends ein par Löffel Milch oder Getreidebrei. Zwischendurch isst er ein bisschen Obstbrei aber auch nur 2-3 Löffel. Deshalb stille ich ihn zwischendurch auch noch recht häufig. Er trinkt zusätzlich nur wenig Flüssigkeit. Ich möchte aber LANGSAM ans Abstillen denken also zumindest tagsüber. Ist es o.k. wenn ich mal ausprobiere, ihn nur noch morgens und abends zu stillen und dann sehe ich ja, ob er dann mehr Brei isst oder mit dem was er isst auskommt. Wie gesagt, er liebt Brot und Dinkelstangen und so, aber letztens hatte er Verstopfung und seitdem bin ich vorsichtig, ihm zuviel trockenes Zeug zu geben. Was würden Sie vorschlagen? P.S. Vielleicht ist es wichtig zu sagen, dass er insgesamt recht weit ist in seiner Entwicklung, krabbelt schon seit 6 Monate und geht jetzt immer auf die Füße, sehr mobil…) und noch eine Frage, es war doch so, dass man besonders bei allergiegefährdeten Kindern im ersten Jahr keine Milchprodukte geben sollte, habe ich mich bei meiner ersten Tochter auch streng dran gehalten, doch die neusten Studeien sagen ja schon wieder was anderes und der Kleine will wie gesagt so gerne am Tisch mitessen, darf er das schon, auch bzgl. Milchprodukte wie Joghurt und so?
Veronika Klinkenberg
Halllo, Ihr kleiner Sohn scheint wirklich kein Brei-„Fan“ zu sein. Es gibt Kinder, die können der Breikonsistenz tatsächlich nur wenig abgewinnen. Sie wollen lieber direkt auf weich gekochte stückige Nahrung umsteigen, die sie vielleicht sogar schon selbst mit den Händchen aufpicken und in den Mund stecken können. Das ist auch in Ordnung. Bedenken Sie aber auch, Ihr Söhnchen ist noch sehr klein und das Verdauungssystem noch nicht reif genug um richtig auf Familienkost umgestellt zu werden. Es spricht nichts dagegen, wenn Sie gut verträgliches Gemüse (wie Karotten, Zucchini, Kürbis, Kohlrabi, Brokkoli) und bekömmliche Beilagen (Kartoffeln, Reis, Nudeln) sehr weich kochen, nur ein wenig zerdrücken und Ihrem Kleinen auf sein Tellerchen geben. Fleisch kann dem Kleinen teilweise noch zu fest oder faserig sein. Hier eignen sich „HiPP Fleischzubereitungen“ sehr gut zum kombinieren. Salz und auch Gewürzmischungen mit Salz sind im ersten Lebensjahr tabu. Entnehmen Sie das Essen Ihres Söhnchens, bevor sie für den Rest der Familie würzen. Gegen kleine Mengen Brot spricht ebenfalls nichts. Brot enthält relativ viel Salz und gehört deshalb schon zur Familienkost und sollte in größerer Menge erst gegen Ende des ersten Lebensjahres gegeben werden. Wenn Sie etwas mehr zum Knabbern geben möchten, dann rate ich Ihnen zusätzlich zum Brot Baby-Zwieback, Reiswaffeln oder Kinderkekse anzubieten. Achten Sie anschließend auf ausreichend Flüssigkeit z.B. im Becher abgekochtes Wasser, Tee oder Fruchtschorle. Nun zum Abstillen: Ich kann gut verstehen, dass Sie langsam abstillen möchten. Obwohl in diesem Alter zwei Milchmahlzeiten (morgens und abends) zur Versorgung mit Milch ausreichen, rate ich Ihnen doch behutsamer vorzugehen. Nehmen Sie sich 1-2 Mahlzeiten vor und geben zu diesem Zeitpunkt ausschließlich feste Nahrung. Sollte sich Ihr Kleiner zu diesen Mahlzeiten an fester Kost satt essen, sind weitere denkbar. Wie sieht es aus, wenn Sie Ihrem Söhnchen einen eigenen Teller mit seinen beliebten Gemüsestückchen füllen mit denen er sich abmühen kann und ihn nebenzu mit stückiger Babynahrung zufüttern? Dann hat er das Gefühl, dass er „mitmischen“ darf. Auch Milchprodukte in Kombination mit Getreide und Obst darf Ihr Kleiner jetzt schon bekommen. Die Empfehlungen bezüglich der Ernährung allergiegefährdeter Babys haben sich hier geändert, das stimmt. Jedoch sollte es sich im ersten Lebensjahr um babygerechte Produkte („Früchte-Duett“, „Frucht&Joghurt“) handeln. Diese Produkte sind speziell für Säuglinge und Kleinkinder hergestellt und werden deshalb von dem unreifen Verdauungssystem eines Babys gut vertragen. Viele Grüße Veronika Klinkenberg