MrsValentine
Hallo zusammen, Ich verzweifle langsam und weiß nicht was ich falsch mache.. Meine Tochter Matilda (in einer Woche 9 Monate alt) hat ab dem 5ten Monat wunderbar den Mittagsbrei akzeptiert-bis dato wurde sie voll gestillt. Sie hat nach und nach immer mehr gegessen, bis sie im Schnitt 180-230g selbstgemachten Brei gegessen und die entsprechende Milchmahlzeit ausließ. Dann fingen wir den Abendbrei an.. Auch hier, selbstgemacht. Aß mal mehr mal weniger, aber im Grunde lief es gut Dann fing mein Wunsch an langsam abzustillen..dies zog sich etwas hin, sie möchte die Flasche nicht und ich bin geduldig.Derweil habe ich keine Experimente mit neuen Mahlzeiten gemacht, ich wollte sie nicht überfordern. Mittlerweile ist es so, dass ich das Gefühl hab alles ist durcheinander gekommen! Flasche akzeptiert sie wunderbar, gefrühstückt wird mal gut mal schlecht, das Hauptproblem: Der Mittagsbrei wird seit nun 6 Wochen völligst verweigert - ich will es ihr auch nicht aufzwingen.. Abendbrei mal gut, mal schlecht.. in Sachen Obst scheint sie nur festes zu wollen, ist aber keine nennwerte Menge am Tag. Sie matscht lieber. Z.Zt.: 6/7 Uhr,erste Flasche 1er, ca 200ml 9/9:30 Uhr Frühstück, isst ca ein handgroßes Stück Brot (ihreHand) mit allerlei Aufstrichen 11 Uhr zweite Flasche 1er, ca 200ml 15 Uhr dritte Flasche 1er, ca 200ml 18:30 Uhr Abendbrei, ca 150g 19:30 Uhr Flasche zum schlafen, ca 200ml nachts kommt sie ab und an, da bekommt sie auch eine Flasche, wenn sie möchte Versuche ich die 11 oder 15 Uhr Flasche weg zulassen, hab ich ein mauliges Kind. Im Moment probieren wir um 14 Uhr feste Sachen, wie Kartoffeln, Möhren,etc. Dies probiert sie auch, anfangs mit Freude, aber halt wenig.Ich werd das Gefühl nicht los, dass sie sich zu sehr auf ihre Milch verlässt.. Sie ist ansonsten sehr pflegeleicht und agil. Läuft an der Hand, erzählt viel, schläft ruhig.. derzeit 74cm und 8610g. Wie kann ich ihr das Mittagsessen wieder schmackhaft machen? Danke!!
Anke Claus
Liebe „MrsValentine“, Ihre Kleine ist super in die Beikost gestartet. Beim Essen läuft es aber in den seltensten Fällen auf Dauerperfekt, da kann ein kleiner „Rückschritt“ schon mal vorkommen. Das ist nicht ungewöhnlich. Ist vielleicht irgendetwas beim Mittagessen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Matilda sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…? Gibt es da was, das sie negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihr Mädchen diese Erfahrung vergessen hat. Es kann auch helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen. Es gibt Kinder, die man wieder ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrer Kleinen zum Beispiel ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Bieten Sie neben Brei auch weiterhin Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt). Das weckt oft die Neugierde auf Essen, auch wenn es zunächst nur zermatscht wird. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben. Versuchen Sie mal eine Weile sie allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft. Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Matilda sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Denn Hunger ist ja bekanntlich der beste Koch. Möchte Matilda nicht weiteressen, machen Sie ein Päuschen und unterbrechen das Essen. Danach bieten Sie erneut den Brei an. Ihre Vermutung, dass Matilda sich auf die Milch verlässt kann gut möglich sein. Es können auch kommenden Zähnchen dahinterstecken, auch wenn man noch nichts von ihnen sieht. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken. Vielleicht kann es auch daran liegen. Probieren Sie es mal aus Ihrer Kleinen den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein gekühlter Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen. Haben Sie Geduld, das Essen wird sich sicher wieder einspielen! Alles Liebe für Sie und Matilda! Herzliche Grüße Anke Claus