Anke Claus

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Anke Claus

Danke für ihre Antwort! Anfangs hat auch alles gut geklappt, nur seit ein paar Wochen auch als ich Rindfleisch zugegeben habe fing alles an! Was mach ich denn wegen der Menge? Da sie ja nur 2-3 Löffel isst? Lg

von Ck2017 am 01.08.2018, 13:19



Antwort auf: Anke Claus

Liebe „Ck2017“, versuchen Sie weiterhin ganz entspannt zu bleiben, das ist das wichtigste! Vielleicht steckt ein kommendes Zähnchen dahinter? Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es kann schmerzhaft sein, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Probieren Sie es mal aus Ihrer Kleinen den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein gekühlter Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen. Oder haben Sie das Gefühl Ihre Kleine ist auf den „Süßgeschmack“ gekommen? Viele Baby starten fröhlich ins Löffelalter, dann gibt es eine Phase mit Rückschritten - meist beim ersten Zahnen - darauf kommt eine Phase, in der die Kleinen merken, hoppla, da gibt es was das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind oft Frucht-Getreide-Breie oder der Milchbrei, das etwas herbere Gemüse/Mittagsmenü fällt da leicht hinten ab. Die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie oder Milch- und Getreidebreie. Das ist alles ganz "normal“. Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder den Gemüsebrei bzw. Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag an. Das alles ist letztlich nur wieder Gewöhnung und die Kinder essen das Menü genauso gerne wie die Obst-/Milchbreie. Mag Ihre Kleine nicht weiterlöffeln, bieten Sie mal nicht direkt die Milch an, sondern machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass sie einfach aufhören oder meckern muss, dann kommen auch schon die beliebtere Milch. Probieren Sie es aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Probieren Sie auch mal etwas Obst unter das Mittagessen zu rühren. Nimmt Ihr Mädchen das so an, können Sie Schritt für Schritt wieder das Obst reduzieren. Reichen Sie parallel zum Brei weich gekochtes Gemüse als Fingerfood „auf die Hand“ oder im Schälchen. Geben Sie Ihr auch ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen Ihren Schatz das Essen selbst erforschen. So ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mit Brei mithilft. Bleiben Sie einfach frohgemut am Ball, dann wird Ihre Kleine bald wieder gerne seinen Mittagsbrei essen. Machen Sie sich auch keine Sorgen, dass Ihr Mädchen zu wenig bekommen würde, solche Phasen hat die Natur schon mit eingeplant! Alles Liebe und herzliche Grüße! Anke Claus

von Anke Claus am 02.08.2018