Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Vitamin D Überdosierung

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: Vitamin D Überdosierung

hejo15

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, vor einem Jahr wurde bei mir ein Vitamin D-Mangel festgestellt, der ja eventuell auch mit Hashimoto im Zusammenhang steht. Einige Wochen über nahm ich daher seit letztem Dezember Vitagamma 500 bzw. 1.000 IE sowie das in Folio Forte enthaltene D3 (800 IE). Ab dem Frühjahr bis September diesen Jahres nahm ich das Folio Forte weiter, seit August bin ich nun schwanger und mittlerweile in der 22. Woche. Relativ zu Beginn der Schwangerschaft wurde der Vitamin D-Spiegel getestet und war laut Frauenärztin im guten Bereich (einen genauen Wert habe ich leider nicht vorliegen, da mir das Wort "gut" in dem Moment ausreichte). Ab Oktober nahm ich dann (vorrangig wegen Hashimoto) zusätzlich zum D3 in Femibion (800 IE) sowie Fischöl (800.IE) noch 1000 IE Vitagamma ein, so dass ich täglich mit Beginn der dunkleren Jahreszeit auf insgesamt 2600 IE kam. Den Vitamin D-Wert ließ ich drei Monate später testen - er war bei 131 ng/ml und nach Reduzierung des D3 nun zwei Wochen später bei 141 ng/ml! Ich habe seit Mitteilung des Wertes Anfang der Woche komplett auf Zuführung von D3 verzichtet (die in Femibion weiteren Nährstoffe wie Jod und Vitamin B führe ich nun separat zu und bin auf Algenölkapseln ohne D3 umgestiegen). Auch, wenn der Vitamin D-Spiegel nicht unbedingt länger als 2 Monate jenseits der 100 ng/ml gelegen haben kann, mache ich mir nun Sorgen, dem Kind geschadet oder eventuelle Durchblutungs-/Versorgungseinschränkungen durch Kalziumablagerungen verursacht zu haben, soweit so etwas so schnell möglich ist. Bisher gab es dafür keine Anzeichen. Ultraschalluntersuchungen sowie Feindiagnostik waren bis hierhin unauffällig. Auch ist mein Blutdruck normal. Meine Frage also: Ist in diesen Größenordnungen schon mit einem gefährlich erhöhten Kalziumspiegel oder anderen negativen Auswirkungen zu rechnen? Macht es Sinn, den Kalziumspiegel noch testen zu lassen oder reguliert sich dieser voraussichtlich sowieso automatisch mit dem ja nun anstehenden Sinken des Vitamin D-Spiegels nach Absetzen? Vorsichtshalber nehme ich jetzt erst einmal auch wenig Calcium über die Nahrung zu mir. Ich bedanke mich im Voraus ganz herzlich für Ihre Einschätzung. Viele Grüße


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Es ist erstaunlich, dass Ihre Vitamin-D-Werte unter solch moderaten Dosen ausgehend von einem Mangelzustand derart angestiegen sind. Nach einer Faustregel erhöhen Tagesdosen von 1.000 IE die Vitamin D- Serumkonzentration um ca. 10 ng/ml. Hoffentlich liegt hier kein Laborfehler vor. Sie können ja Vitamin D und Kalzium evtl. nochmals in einem anderen Labor kontrollieren lassen. Erst ab einer Serumkonzentration über 150 ng/ml kann eine Verkalkung der Gefäße auftreten. Da bei ihnen wohl keine langfristige Erhöhung des Kalziumspiegels vorliegt, erwarte ich keine Beeinträchtigung der kindlichen Entwicklung.


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