Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Vit D und weiteres zu Nahrungsergänzungsmitteln

Frage: Vit D und weiteres zu Nahrungsergänzungsmitteln

MAMA-23

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, kürzlich wurde bei mir der Vit D-Spiegel bestimmt. Er liegt bei 18,6ng/ml was wohl einem "moderaten Mangel" entspricht. Aktuell nehme ich Elevit 2 ein mit 5mikrogramm Vit D. Nun überlege ich auf Femibion 2 zu wechseln mit 20mikrogramm Vit D. [Außerdem versuche ich mich ca. 30 min in der Sonne aufzuhalten (mit Gesicht, Hals, Unterarmen), wenn sie in den Wintermonaten denn scheint.] Nun zu meinen Fragen: - Ist ein Vit D-Spiegel von 18,6ng/ml bzw. der moderate Mangel in der Schwangerschaft kritisch? - Könnte ich einfach so zwischen den beiden Nahrungsergänzungsmitteln, Elevit 2 und Femibion 2, wechseln? Oder ist dabei etwas zu beachten? - In Elevit 2 sind 10mg Vit E, in Femibion 2 sind insgesamt 15,8mg Vit E (Tablette+Kapsel). Wie ist dieser Unterschied zu bewerten? Wäre mit Femibion 2 eine Überdosierung von Vit E, wenn zusätzlich zur versuchten ausgewogenen Ernährung eingenommen, möglich? - Außerdem enthält Elevit 2 770mikrogramm beta-Carotin und Femibion 9mg Lutein. Was ist Lutein? Wie ist dieser Unterschied zu bewerten? Haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre Einschätzung!


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Grundsätzlich wird ein Vitamin-D-Spiegel über 20 ng/ml angestrebt. Ein kritischer Mangel liegt bei Ihnen noch nicht vor. Lutein - ein gelb-oranges Xanthophyll pflanzlicher Herkunft – ist das neben β-Carotin am weitesten verbreitete Carotinoid. Es ist als E 161b in der EU als Lebensmittelfarbstoff zugelassen und in zahlreichen Produkten zur Nahrungsmittelergänzung im Handel. Es kann nicht zu Vitamin A metabolisiert werden. Die übliche tägliche Aufnahme mit der Nahrung liegt bei etwa 1-3 mg. Lutein reichert sich beim Menschen der Makula der Netzhaut an und schützt die Sehzellen vor kurzwelligem Licht und freien Radikalen. In einer Studie ließ sich der oxidative Stress bei den Neugeborenen von Gestationsdiabetikerinnen durch mütterliche Supplementierung mit Lutein reduzieren (Lorenzoni et al 2013). Bei einer ausgewogenen Ernährung halte ich diese Substanz als Nahrungsergänzung nicht für erforderlich, genauso wie das Beta-Caroten. Eine Überdosierung an Vitamin E können Sie bei bestimmungsgemäßer Anwendung der Nahrungsergänzungsmittel nicht erreichen. Übrigens gäbe es auch die Möglichkeit ein Präparat mit Vitamin D separat einzunehmen, wenn Sie das Nahrungsergänzungsmittel nicht wechseln wollen (z. B. Tagesdosis 1.000 I.E.).


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