Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Verunsicherung

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Verunsicherung

rieke__-

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich hatte Ihnen bereits letzte Woche bzgl. eines Zahnabdrucks für eine Kunststoffschiene geschrieben. Ich habe nochmal nachgefragt und bei der Zahnabdruckmasse handelt es sich um Alginat. Ist dieses Material ebenfalls vertretbar? Mein KFO hat mich jetzt allerdings sehr verunsichert. Er meinte, ich solle die poröse Schiene (die eigentlich nur für 2 Wochen konzipiert ist und wo sich jetzt nach 20 Wochen kleine Kunststoffpartikel lösen) lieber weitertragen, weil bei neuen Schienen mehr potentiell gefährliche Stoffe abgeben könnten. Er könne mir dementsprechend nicht versichern, dass dies unbedenklich fürs Baby ist. Am besten sei es laut KFO, ich würde gar keine Schiene tragen, wobei ich dann jedoch mit ziemlich großer Sicherheit wieder Zahnverschiebungen riskieren würde (was ich nicht möchte!). Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass durch eine Kunststoffschiene, die ich nachts im Mund trage, irgendeine Gefährdung fürs Baby ausgeht (egal ob es eine alte poröse oder neue Schiene ist). Wie sehen Sie das ganze? Können Sie mir einen Rat geben, was ich tun soll? Wenn ich jetzt bis zur Entbindung keine Schiene mehr trage, dann müsste ich eine erneute kieferorthopädische Behandlung nach der Schwangerschaft (die eigentlich abgeschlossen ist) wieder bezahlen. Danke und LG


Dr. Wolfgang Paulus

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Alginate werden sogar als Antazida bei Sodbrennen in der Schwangerschaft therapeutisch eingesetzt (z. B. Gaviscon). Sie befinden sich längst jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass aus Zahnprothesen ständig Giftstoffe freigesetzt werden, die das Ungeborene schädigen. Das wäre ja auch außerhalb der Schwangerschaft unverantwortlich!


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