Frage: Titandioxid Zahncreme

Guten morgen, ich habe bereits eine Frage an Hr. Dr. Busse gestellt, sowie an Frau Esch. Aber irgendwie beschäftigt mich das ganze sehr und ich möchte ihre Meinung gerne auch hören. Habe ich bei meiner Tochter (2jahre) bereits einen Schaden angerichtet, weil ich seit dem ersten Zahn mit der nenedent Zahncreme mit Flourid geputzt habe bezüglich dem Titandioxid? Ich habe ihr auch sicher manchmal ausversehen etwas mehr als die empfohlene erbsengroße menge (Augenmaß halt) auf die Zahnbürste gemacht und 2x täglich ihre Zähnchen geputzt. Ich habe das von Ökotest erst jetzt vernommen, aus anderen Gründen aber seit Juni die Zahnpasta gewechselt. Habe große Angst das die Anwendung über gute 1,5 Jahre ihr Krebsrisiko bzw. Erhöht bzw. Ein Erbgutschaden entstanden ist. Sie spuckt die Zahnpasta ja bis heute nicht richtig aus. Im Jahr 2022 war diese Zahncreme noch Testsieger, da ist wohl niemand auf die Titandioxid-Problematik eingegangen? Auf der anderen Seite denke ich mir, dass vor diesem Bericht aus Januar 2023 auch etliche Babys/Kleinkinder diese Zahnpasta verwendet haben. Es haben doch nicht alle deswegen ein erhöhtes Krebsrisiko?!

von Luisa2703 am 29.09.2023, 09:19



Antwort auf: Titandioxid Zahncreme

Titandioxid war bis 2022 als weißer Farbstoff in Lebensmitteln, Kosmetika und sogar Medikamenten zugelassen. Das Einatmen von Titandioxid stufte der Risikoausschuss der Europäischen Chemikalienagentur als vermutlich krebserregend ein. Die französische Gesundheitsbehörde entschloss sich 2019 aufgrund der mangelnden Datenlage Titandioxid als Zusatzstoff in Lebensmitteln nicht länger als "unbedenklich" einzustufen. Seit Mai 2021 gilt der Verzehr von Lebensmitteln mit Titandioxid laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auch in Deutschland als "unsicher". Der Verdacht auf eine erbgutschädigende Wirkung konnte durch aktuelle Studienergebnisse nicht entkräftet werden. Auf einen Vorschlag der Europäischen Kommission ist die Verwendung von Titandioxid in Lebensmitteln in Deutschland seit Februar 2022 verboten. Wie Sie den obigen Ausführungen entnehmen können, ist die Bewertung von Titandioxid noch bei weitem nicht abgeschlossen. In Deutschland war Titandioxid durch die Farbstoff-Verordnung seit 1959 als Lebensmittelfarbstoff für die Verwendung in Lebensmitteln bis 2022 zugelassen. Die geringe Menge in der Zahnpasta sehe ich daher nicht als hohes Risiko für Ihr Kind.

von Dr. Wolfgang Paulus am 29.09.2023