Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Terbinafin und Kinderwunsch - Alternativen?

Frage: Terbinafin und Kinderwunsch - Alternativen?

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe sei Jahren an einem der große Zehen einen Nagelpilz, den ich erst wegen (über Jahre nicht erfüllten) Kinderwunsch, dann wegen Schwangerschft und Stillzeit nicht systemisch (nur lokal) behandeln konnte. Jetzt ist es soweit, dass das Nagelbett schon ganz verformt ist. Ich nehme jetzt Terbinafin 250mg. Ich bin 39 und ich würde sehr gerne noch ein zweites Kind bekommen. Gibt eine alternative systemische Therapie, die man auch bei geplanter Schwangerschaft durchführen könnte? Das Problem ist ja, dass mir weder der Nagelpilz (wegen der Verformung), noch mein Alter (was die Schwangerschaft angeht) Zeit gibt... Für einen Rat wäre ich sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen Anna


Dr. Wolfgang Paulus

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Hinweise auf eine Fruchtschädigung durch Terbinafin liegen auf der Grundlage von Tierversuchen nicht vor. Selbst unter extrem hohen Dosen ist keine erhöhte Fehlbildungsrate aufgefallen. Zwischen 1996 und 2002 wurden dem Hersteller Novartis folgende Schwangerschaftsausgänge nach Einnahme von Terbinafin in der Schwangerschaft gemeldet: 6 Schwangerschaftsabbrüche 8 Spontanaborte 26 Lebendgeburten 2 angeborene Anomalien In einer prospektiven Fallsammlung eines kanadischen Beratungszentrums wurden 54 Schwangerschaften nach Exposition mit Terbinafin registriert (26 orale Anwendungen, 23 lokale Applikationen). Davon fanden 24 Behandlungen im ersten Trimenon statt (Sarkar et al 2003). Folgende Schwangerschaftsausgänge wurden dokumentiert: 1 Schwangerschaftsabbruch 3 Spontanaborte 49 gesunde Neugeborene 1 angeborene Anomalie Diese Befunde entsprechen dem Hintergrundrisiko in der Allgemeinbevölkerung. Wir verfügen bisher über 19 Rückmeldungen nach oraler Anwendung von Terbinafin in der Frühschwangerschaft: 4 Schwangerschaftsabbrüche 3 Spontanaborte 11 unauffällige Neugeborene 1 angeborene Anomalie Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko (Basisrisiko für angeborene Anomalien: 3 bis 5%) ist auf der Grundlage der aktuellen Daten nicht anzunehmen. Allerdings rät der Hersteller – wie üblich – angesichts der begrenzten Erfahrungen nach wie vor von einer Anwendung in der Schwangerschaft ab. Ansonsten gibt es eben auch die lokale Therapie, z.. B. mit Amorolfin (Loceryl Nagellack).


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