Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, darf eine Schwangere mit Tamiflu behandelt werden, falls sie an der Schweinegrippe erkrankt? Wir haben eine Schifffsreise ab Mallorca (01.08.-08.08.09) gebucht. Ich bin ein wenig ängstlich mich am Flughafen oder im Flugzeug anzustecken. Vielen Dank für ihre Antwort
Bei Oseltamivir (Tamiflu) handelt es sich um einen Neuraminidaseinhibitor zur Bekämpfung der Influenza. Studien an Tieren erbrachten keine direkten oder indirekten schädigenden Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft bzw. embryonale Entwicklung. Es liegen bislang keine umfangreichen Studiendaten für die Anwendung von Oseltamivir in der Schwangerschaft vor. Eine aktuelle Publikation umfasst 90 Schwangerschaften, in denen eine Einnahme von Oseltamivir im ersten Trimenon erfolgte (Tanaka et al 2009). Darunter zeigte sich keine Zunahme von Fehlbildungen. Angesichts der erhöhten Erkrankungsrisikos von Schwangeren bei früheren Influenza-Epidemien erscheint der Einsatz von Oseltamivir durchaus vertretbar, zumal es bislang keine Hinweise auf ein fruchtschädigendes Potential gibt. Angesichts der drohenden Ausbreitung der Influenza und den möglichen embryonalen bzw. fetalen Komplikationen durch eine mütterliche Influenzainfektion raten die Behörden in den USA zur Anwendung von Neuraminidaseinhibotoren (Oseltamivir bzw. Zanamivir) in Schwangerschaft bzw. Stillzeit, falls der Verdacht auf eine mütterliche Influenzainfektion besteht.
Mitglied inaktiv
hallo, ich habe gestern mit dem gesundheitsamt wegen eines schweinegrippefalles in unserer firma gesprochen und der arzt hat gesagt, daß man als schwangere kein tamiflu nehmen darf. er meinte aber auch, daß man nicht in panik verfallen sollte, weil die erkrankungen in deutschland bisher eher harmlos verlaufen und daß man, wenn man entsprechende vorsichtmaßnahmen was die hygiene und den umgang mit gefährdeten personen angeht eine ansteckung vermeiden kann. aber ich kann deine beunruhigung verstehen. ich fühl mich auch nicht mehr ganz sicher. lg martina
Bei Oseltamivir (Tamiflu) handelt es sich um einen Neuraminidaseinhibitor zur Bekämpfung der Influenza. Studien an Tieren erbrachten keine direkten oder indirekten schädigenden Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft bzw. embryonale Entwicklung. Es liegen bislang keine umfangreichen Studiendaten für die Anwendung von Oseltamivir in der Schwangerschaft vor. Eine aktuelle Publikation umfasst 90 Schwangerschaften, in denen eine Einnahme von Oseltamivir im ersten Trimenon erfolgte (Tanaka et al 2009). Darunter zeigte sich keine Zunahme von Fehlbildungen. Angesichts der erhöhten Erkrankungsrisikos von Schwangeren bei früheren Influenza-Epidemien erscheint der Einsatz von Oseltamivir durchaus vertretbar, zumal es bislang keine Hinweise auf ein fruchtschädigendes Potential gibt. Angesichts der möglichen embryonalen bzw. fetalen Komplikationen durch eine mütterliche Influenzainfektion raten die Behörden in den USA zur Anwendung von Neuraminidaseinhibotoren (Oseltamivir bzw. Zanamivir) in Schwangerschaft bzw. Stillzeit, falls der Verdacht auf eine mütterliche Influenzainfektion besteht. Die europäische Arzneimittelagentur EMEA erlaubt den Einsatz von Oseltamivir bzw. Zanamivir jetzt auch bei Säuglingen und Schwangeren. Beides gilt allerdings nur für den Fall einer Influenza A/H1N1-Pandemie (EMEA 2009). Die Therapie sollte so früh wie möglich innerhalb der ersten zwei Tage nach Auftreten der Symptome einer Influenza begonnen werden. Für Erwachsene wird eine von 75 mg Oseltamivir zweimal täglich über einen Zeitraum von 5 Tagen empfohlen.