Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Spritzmittel Weinberge

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Spritzmittel Weinberge

Jul20

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Guten Tag, ich bin in ssw 6. Ich laufe sehr oft mit meinem Hund in den Weinbergen spatzieren. Aktuell werden da oft die Weinreben gespritzt. Ich vermute mal mit Pestiziden wegen dem Mehltau. Ich bin vor ein paar Tagen etwa 15 Meter weg von einem Traktor mir Spritzmittelanhänger parallel zwischen den Weinreben gelaufen. Aus dem Anhänger kommt das Mittel Sprühnebelartig raus. Ich weiß leider nicht wie weit der Nebel reicht. Das waren villeicht 40 Sekunden die ich parallel zum Traktor gelaufen bin und ich denke das der Traktor auch dort zuvor schon gespritzt hat. Nun mache ich mir furchtbare Sorgen, dass das meinem Baby geschadet hat. Da es ja Giftig ist. ( worüber ich mir in diesem Moment keine Gedanken gemacht habe). Ich habe im Netz gelesen das die Weinbauern zu dieser Zeit mit Oidium-Behandlungsmittel arbeiten und Netzschwefel Zusatz. Und das hier habe ich auch noch im Internet gefunden: Einige Pflanzenschutz Mittel die eine Zulassung im Weinbau besitzen Kantus, Collis, Delan WG, Flint, Polyram WG, Folpan 80 WDG, Funguran, Kummulus, Schwefel, Scala, Systhane 20EW, Teldor, Topas und andere. Leider weiß ich trotzdem nicht mit was der Winzer genau seine Reben gespritzt hat. Wie ist Ihre Einschätzung dazu und was könnte passieren? Es war hauptsächlich dieses eine mal so blöd aber wie schon oben geschrieben bin ich in letzter Zeit des Öfteren schon dort gelaufen und habe das Spritzmittel gerochen. Viele Grüße Jul20


Dr. Wolfgang Paulus

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Die genannten Produkte sind im Weinbau zugelassen, d. h. es handelt sich nicht um derart toxische Substanzen, dass bei Kontakt mit geringen Dosen Schäden zu befürchten wären. Die im Weinbau Beschäftigten müssen ja damit tagelang in unmittelbarem Kontakt umgehen, ohne schwere Gesundheitsschäden zu riskieren. Am Ende landen die Trauben bzw. die daraus gewonnenen Produkte beim Verbraucher auf dem Esstisch. Demgegenüber ist ihre kurzfristige inhalative Exposition zu vernachlässigen, da hier sicherlich keine messbaren Konzentrationen in ihrer Blutbahn zu erwarten sind.


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