Frage: Spot on gegen Zecken (Advantix)

Hallo Herr Dr. Paulus, Leider finde ich zu meinem Sachverhalt noch nichts in den Foren. Ich habe zwei Hunde, davon ist eine mit sehr viel schwarzem, langem und dichtem Fell ausgestattet. Ich suche sie zwar jeden Abend nach Zecken ab, aber finde nie alle. Pflanzliche Mittel oder Hausfrauentricks gegen Zecken helfen ebenfalls nichts. Da sie auch zu mir ins Bett dürfen, würde ich sie gerne wie immer mit einem Spot on (Advantix) behandeln. Das hat uns bisher gut geholfen. Ist eine Anwendung in der 16 Ssw bereits möglich? Die Auftragung selbst würde ich natürlich meinen Mann machen lassen und dann auch 24 Stunden den engen Kontakt meiden. Ich hatte bisher noch nie eine Zecke aber wir wohnen in einem Risikogebiet und ich möchte natürlich auch keine FSME oder Borreliose in der SS riskieren. Die Wirkstoffe von Advantix sind 40mg Imidacloprid und 200 mg permethrin. In der Packungsbeilage steht dazu leider auch nichts. Da ist nur die Rede von schwangeren Hündinnen ;) Und diese dürften damit behandelt werden. Liebe Grüße und schon mal vielen lieben Dank

von Polly0712 am 31.03.2023, 16:32



Antwort auf: Spot on gegen Zecken (Advantix)

In Tierversuchen mit dem Insektizid Imidacloprid trat selbst in mütterlich toxischen Dosen keine Zunahme angeborener Anomalien bei den Nachkommen auf. Es gibt keinerlei Hinweise auf eine Fruchtschädigung durch diesen Wirkstoff bei üblichem Kontakt. Pyrethroide kommen als Inhaltsstoffe in verschiedenen Chrysanthemenarten vor. Pyrethroide werden in der Landwirtschaft und Veterinärmedizin seit langem zur Kontrolle von Parasiten erfolgreich angewandt. Seit 1980 werden Permethrin-Präparate auch beim Menschen zur äußerlichen Behandlung der Krätze (Skabies) eingesetzt. Im Vergleich zu anderen antiskabiös wirksamen Substanzen zeigt sich Permethrin weniger toxisch und in der Wirksamkeit überlegen. Daher wird Permethrin auch zur Behandlung von Krätzmilben in der frühkindlichen Phase, während Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen (Fölster-Holst et al 2000). Ein oberflächlicher Kontakt mit dem Fell Ihrer Hunde ist in der Schwangerschaft unproblematisch, zumal nur sehr wenig über die Haut aufgenommen wird.

von Dr. Wolfgang Paulus am 31.03.2023