Malli87
Lieber Herr Dr. Paulus, Auch wenn es nicht um ein Medikament geht, glaube ich bei Ihnen an der richtigen Adresse zu sein und hoffe, dass Sie mir etwas weiterhelfen können. Ich bin in der 24. SSW. Am Wochenende war ich mit meinem Mann in einem „All-you-can-eat“ Sushi Restaurant. Natürlich habe ich nur die Gerichte ohne rohen Fisch und Dergleichen gegessen. Leider erst am Ende fiel mir auf, dass in den kleinen Schüsselchen, in denen sich die einzelnen kleinen Portionen befinden, bei der Ausgabe Kassenbons mit in das Essen gesteckt werden, die die Bedienung dann herauszieht, bevor sie diese serviert. Die Zettel kommen in direkten Kontakt mit dem Essen. Beim Rausgehen beobachtete ich, wie an der Essensausgabe die Bons sortiert wurden und mit der gleichen Hand Sushirollen etc. in die Schüsselchen gelegt werden. Insgesamt habe ich schon einige von den kleinen Portionen gegessen. Nun mache ich mir Sorgen, da die Zettel aus Thermopapier bestehen, welche mit ungebundenem Bisphenolen (BPA/BPF/BPS) beschichtet sind. Ich ernähre mich grundsätzlich recht gesund und esse auch kaum Dosennahrung etc. und bin auch nicht beruflich derartigen Stoffen ausgesetzt. Ist diese einmalig (vermutlich deutlich) erhöhte Aufnahme von Bisphenolen bereits gefährlich für die Entwicklung meines Kindes? Vielen herzlichen Dank und viele Grüße Milli
Bisphenol A wirkt wie das weibliche Hormon Östrogen und hat in Tierversuchen bei hohen Dosen zu einer Beeinflussung der Fortpflanzungsorgane geführt. Da Sie über die Plazenta ohnehin große Mengen an Östrogenen in der Schwangerschaft produzieren, wird hier der Kontakt mit den Kassenbons keine gravierenden Auswirkungen haben. Bisphenol A ist Ausgangsstoff für die Herstellung von Epoxidharzen. Das sind Kunststoffe, mit welchen z. B. das Innere von Konservendosen häufig ausgekleidet wird, um Korrosion zu verhindern. Insofern haben Sie im Alltag sicher häufig noch viel umfangreichere Kontakte mit Bisphenol A. Der Weichmacher war sogar lange Zeit in Medikamentenkapseln enthalten!