Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

so viele Medikamente....

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: so viele Medikamente....

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Hallo Herr Dr. ich hab eine Gerinnungsstörung weiß es aber noch nicht so lange und spritze seit bekanntgabe der Schwangerschaft Fragmin P einmal täglich. Seit Samstag 27.02 nach einem Krankenhaus besuch, weiß ich das ich ne Harnwegsinfektion hab und bekam von dem Arzt Amoxicillin zwei mal täglich, was aber nicht half, denn am Mittwoch bin ich zum Frauenarzt weil es kaum besser wurde und mein Arzt verschrieb mir nun Cotrim forte zwei mal täglich und sagte durch die Einnahme KÖNNTE ein Pilz entstehen und deswegen soll ich KadeFungin3 abends cremen. aber von den Zäpfchen sprach er nicht und die Apothekerin sagte es sei gefährlich in der schwangerschaft.hhmmmm....... bin total ratlos und vorallem hab ich angst tierische angst durch die ganzen Medikamente dem Baby zu schaden. vorallem ich seit gestern weiß das ich ne Kehlkopfentzündung habe und mein Frauenarzt sagte ich kann meditonsin nehmen und Dolo-Dobendan. auch das find ich dann etwas viel allerdings möchte ich schon gern gesund werden aber nicht auf kosten des Babys. schades den Baby nicht wenn ich so lange antibiotika nehme und welche sachen darf ich jetzt noch nehmen oder machen????? Danke im Vorraus.


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Antibiotika Amoxicillin und Cotrim schaden dem Kind im II.Trimenon sicher nicht. Die Imidazolderivate hemmen die Ergosterolbiosynthese und zerstören auf diesem Wege die Integrität der Zellwand von Pilzen. Einige Vertreter dieser Substanzklasse werden kaum resorbiert, so dass sie nur lokal eingesetzt werden. Der erprobteste Wirkstoff aus dieser Gruppe ist Clotrimazol (z. B. Kadefungin), das häufig zur Behandlung vaginaler Mykosen eingesetzt wird. Ein Beweis für eine durch Clotrimazol induzierte Zunahme der Spontanaborte liegt nicht vor (Rosa 1987). Eine leichte Erhöhung der Abortrate könnte mit der Grunderkrankung, nämlich einer vaginalen Infektion, in Zusammenhang stehen. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko durch die Anwendung von Clotrimazol in der Schwangerschaft ist jedoch ausgeschlossen. Gurgellösungen (z. B. mit den Wirkstoffen Hexetidin oder Chlorhexidin) sind bei Kehlkopfentzündung in der Schwangerschaft unproblematisch, da sie lokal an der Schleimhaut wirken und bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht das Ungeborene belasten.


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