sila-lorelai
Hallo Herr Dr. Paulus, ich habe seit 5 Monaten Schmerzen in der LWS mit Ausstrahlung ins Bein (sehr schmerzhaft mit tauben Zehen). Anfangs bin ich noch mit Ibuprofen (ca. 2100 mg pro Tag) zurecht gekommen. Seit 3 Wochen nehme ich Diclofenac, da sich diese stark verschlimmert haben. Nun reicht diese Dosis auch nicht mehr aus bzw hat von Beginn an nicht ausgereicht. Heute wurde festgestellt, dass ich eine Zyste im Wirbelkanal habe, die auf einen Nerv drückt. Dies wird erst nächste Woche behoben (die Zyste wird mittels Nadel übers CT zum platzen gebracht). Bestenfalls klingt der Schmerz sofort ab. Wie würde es sich mit anderen stärkeren Schmerzmitteln wie Novalgin, Valoron oder Fentanyl beim stillen verhalten? Mein Sohn ist fast 11 Monate alt. Er isst zwar 3 Mahlzeiten am Tag, aber ich stille tagsüber doch noch recht viel. Nachts stille ich auch zur Zeit in kurzen Abständen. Laut embryotox sind ja manche Schmerzmittel möglich. Welche sind zu empfehlen? Muss ein Stillabstand eingehalten werden? Wie stark gehen o.g. Mittel in die Muttermilch über? Mit Diclofenac bemerke ich keine Veränderung bei meinem Sohn, aber die Dosis kann ja nicht mehr gesteigert werden. Mein Hausarzt ist hier total überfordert und bei der FÄ bekomme ich erst in 3 Wochen einen Termin. Zudem habe ich noch eine 3 ½ jährige Tochter, die mich zZ auch stark fordert. Vielen Dank!
Zur Anwendung von Tilidin (z. B. Valoron) in der Stillzeit liegen bislang leider keine publizierten Erfahrungen vor. Es wurde nachgewiesen, dass Tilidin in die Muttermilch übergeht. Es wird daher von einem Einsatz in der Stillzeit abgeraten. Tramadol ist ein verwandter schmerzlindernder Wirkstoff aus der Gruppe der Opioide. Tramadol geht nur in kleinen Mengen in die Muttermilch über (Meyer et al 1997). In der Muttermilch finden sich nur 0,1% der mütterlichen Dosis. Diese Mengen scheinen den Säugling nicht zu beeinträchtigen, zumindest wenn es sich nicht um eine hochdosierte Daueranwendung bei voll gestilltem Säugling handelt.
sila-lorelai
Gibt es Erfahrungen zu Novalgin? Das hätte ich noch zuhause.
Abbauprodukte von Metamizol (Novalgin) finden sich in der Muttermilch in vergleichbaren Konzentrationen wie im mütterlichen Serum (Zylber-Katz et al 1986; Levy 1995). Nach 48 Stunden konnten keine Substanzen mehr in der Muttermilch nachgewiesen werden. Laut einem Fallbericht soll Metamizol eine Zyanose (bläuliche Verfärbung der Haut durch Sauerstoffmangel) beim Säugling über die Muttermilch ausgelöst haben (Rizzoni & Furlanut 1984). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Metamizol als vereinbar mit dem Stillen (Committee on Drugs 2001). Allerdings fanden sich in einer brasilianischen Studie Hinweise auf ein leicht erhöhtes Risiko für eine akute lymphatische Leukämie der Kinder nach mütterlicher Anwendung von Metamizol in der Stillzeit (Couto et al 2015). Von einer wiederholten Anwendung des Schmerzmittels Novalgin in der Stillzeit wäre daher abzuraten.
sila-lorelai
Vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten!
Ähnliche Fragen
Guten Tag Herr Dr. Paulus, Ich hatte Ihnen bereits während der Schwangerschaft geschrieben. Anfang Mai habe ich entbunden und wollte meine Fragen nochmal bzgl des Stillens stellen: Bestehen aus Ihrer Sicht Bedenken, die gegen eine Einnahme von orthomol aurinor sprechen (orthomol natal vertrage ich aufgrund der Folsäure nicht)? Enthalten sind ...
Guten Tag, ich habe seit zwei Tagen extremen Juckreiz und leichten Ausschlag am Ohr und Rötungen im Gesicht. Dieses juckt und brennt. Nun bekomme ich nicht so schnell einen Arzttermin und wollte bis dahin gerne auf Juckreiz lindernde homöopathische Salben zurückgreifen. Leider steht in der Packungsbeilage und im Internet nur, dass man d ...
Sehr geehrter Herr Dr. med. Paulus, ich darf mich kurz vorstellen: mein Name ist Franziska, ich bin 39 Jahre alt und leide seit circa 18 Jahren an Migräne. Nach der ersten Schwangerschaft habe ich nun die Möglichkeit bekommen, aimovig gegen meine Migräneattacken zu initiieren. Während der Schwangerschaft habe ich selbstverständlich aimovig nich ...
Hallo Herr Dr Paulus, Ich habe eine Follikulitis am Dekolleté. Mein Hautarzt hat mir Bepanthen antiseptische Wundcreme empfohlen und sieht kein Problem bezüglich der Stillzeit. Wie ist da Ihre Einschätzung? Ich bin da etwas verunsichert, da ich es in der Nähe der Brust auftrage und eher flächig als punktuell. Herzlichen Dank für Ihre Einschä ...
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, darf ich aus Ihrer Sicht in der Stillzeit Coenzym Q10 (Kaneka Ubiquinol von Sunday Natural) einnehmen? Ich würde eine Kapsel à 100mg Coenzym Q10 täglich einnehmen. Mein Sohn ist bereits 20 Monate alt, ich stille ihn jedoch aktuell noch sehr häufig (sowohl tagsüber als auch nachts). Im Beipackzettel steht, dass man ...
Guten Tag, Kann man CLARELUX 500 Schaum für Neurodermitis auf der Kopfhaut in der Stillzeit verwenden? Ich habe es in der Vergangenheit immer nur wenige Tage nutzen müssen. Inhaltsstoffe: Clobetasol 17-propionat 0.5 mg Ethanol 604.3 mg Wasser, gereinigtes Propylenglycol 20.9 mg Cetylalkohol11.5 mg Stearylalkohol5.2 mg Po ...
Lieber Dr. Paulus, darf ich in der Stillzeit ein Serum für mein Gesicht mit o.g. Wirkstoff nutzen? Meines Wissens nach sind Peptide unbedenklich, aber da der Wirkstoff auch als "Notox" bekannt ist bin ich mir nicht sicher. Es legt etwas die Muskeln lahm und meine Recherche hat ergeben, dass viele Kosmetiker und auch Apotheken die ähnlichen Sere ...
Sehr geehrter Herr Paulus, vielleicht ist das eine Frage, die ich eigentlich einem Kinderarzt stellen sollte, allerdings konnte mein Kinderarzt meine Frage leider nicht beantworten und daher wende ich mich nun an Sie. Ich habe eine 16 Monaten alte Tochter, die ich nachts noch sehr viel stille. Wie viel Milch sie genau trinkt kann ich leider ni ...
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich wäre über eine Einschätzung ihrerseits zu folgendem kosmetischen Behandlungen in der Stillzeit sehr dankbar… Ich stille unsere jüngste Tochter (13 Monate) noch abends einmal zum Einschlafen und in der Nacht nach Bedarf (was zwischen 2 und 5 Mal variieren kann). Ich habe während meinen Schwangerschaften m ...
Lieber Herr Dr. Paulus, ich stille unser knapp dreijähriges Kind noch abends bis morgens (ca. 3x). Abstillen bekomme ich auf die Schnelle nicht hin, befürchte ich. Aufgrund einer akuten Blasenentzündung habe ich gestern Monurilgranulat als Einmalgabe verschrieben bekommen. Das Medikament soll ja möglichst lange in der Blase verbleiben. Leider h ...
Die letzten 10 Beiträge
- Rauchgas 6. Sww
- Folio (femibion 1)
- Allergietest Stillzeit
- Vitamin K2 Einnahme
- Regelmäßig abschwellendes Nasenspray oder Cortison Spray in der ssw
- Toluol auf Hände mit sehr leichtem Handekzem in der 25. Schwangerschaftwoche
- Lösemittelexposition Jahre vor der Schwangerschaft
- Canesten once kombi
- Nagellack
- Antibiotika gegen bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft