Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Schilddrüsenüberfunktion

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Schilddrüsenüberfunktion

Julirose

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Hallo, gestern hat mir ein Internist mitgeteilt, dass ich vmtl. o.g. Erkrankung habe. Meine Werte sind sehr schlecht. fT4 2,47 ng/dl fT3 7,73 ng/l Anti-TPO 362 IU/ml TRAK < 0,9 TSH basal 0,01 Nun habe ich einen 4 Monate alten Sohn. Ich weiß nun nicht wielange diese Erkrankung schon beseht, womöglich schon in der SS oder davor. Könnte mein Sohn nun auch diese Krankheit haben. Vom Internisten bekam ich dazu nur ein Schulterzucken. Bei der Geburt wird ja ein sog. Neugeborenescreening gemacht, wo ja auch der TSH Wert überprüft wird. Kann man dabei ausschließen, dass mein Sohn auch krank ist. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort.


Dr. Wolfgang Paulus

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Die vorliegenden Laborwerte sind typisch für eine Schilddrüsenüberfunktion. Diese muss ggf. medikamentös mit Thyreostatika korrigiert werden. Thyreostatika gehen in die Muttermilch über, so dass bei einer Anwendung in der Stillzeit Vorsicht geboten ist. Nach Behandlung mit Propylthiouracil erhält der Säugling ca. 1,5% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis. Unter Thiamazol und Carbimazol werden Dosen über 10% erreicht. Ein Einsatz von Propylthiouracil ist daher in der Stillzeit vorzuziehen. Auf eine möglichst moderate Dosierung sollte geachtet werden. Eine Weitergabe der Erkrankung an die Nachkommen während der Schwangerschaft ist nicht zu erwarten.


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