Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Schilddrüse

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Schilddrüse

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Hallo, sollte ich schwanger werden oder sein, bestände ein höherer Bedarf an Schilddrüsenhormonen und Jod? wird die Dosis von Jodid nochweiter gesteigert oder sind 200 ausreichend?da ich sie sowieso schon einnehme...unterliegt ja dann,wenn ich mich nicht irre ständiger Blutkontrollen...hält man sich dort an die Blutwerte oder an mein Befinden? denn im Moment sind meine Werte grenzwertig und ich müsste auf 50 Eferox steigern,aber ich hab mich Schilddrüsentechnisch noch nie besser gefühlt...täuscht das Befinden und man sollte sich eher an den Blutwerten orientieren? Wie sieht es aus mit pflanzlichen Medikamente/Mitteln mit alk.Anteil? Z.B. gurgeln und spülen der Mundhöhle mit Salviathymol? Vielen Dank für die Beantwortund meiner Fragen im voraus. Gruss Karla


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Schilddrüsenhormone Triiodthyronin und Levothyroxin passieren die Plazenta nur in geringem Umfang. Eine Dauermedikation mit Thyroxin bei Struma (Schilddrüsenvergrößerung) bzw. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) sollte in der Schwangerschaft unbedingt fortgeführt werden. Da das thyroxinbindende Globulin in der Schwangerschaft ansteigt, kann die Dosis ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel um ca. 25% erhöht werden. Der Jodidbedarf steigt in der Schwangerschaft auf ca. 260 µg/d an. Da dieser Bedarf in den Jodmangelgebieten Deutschland, Österreich und Schweiz meistens nicht über die Nahrung gedeckt werden kann, ist die zusätzliche Einnahme von Jodid 150 bis 200 µg/d in der Schwangerschaft zu empfehlen. Diese Dosis kann während der gesamten Schwangerschaft beibehalten werden. Für die meisten pflanzlichen Präparate liegen keine systematischen Untersuchungen für Schwangerschaft und Stillzeit vor. Der Einsatz solcher Präparate sollte daher insbesondere im ersten Drittel mit Zurückhaltung erfolgen. Präparate wie Salviathymol® N wirken jedoch nur an der Mundschleimhaut und werden nicht in großem Umfang geschluckt. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist daher die Anwendung auch in der Schwangerschaft vertretbar.


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