1Hope
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, vielen Dank für die Möglichkeit, Ihnen hier Fragen zu stellen. Mein Mann und sich sind wegen eines Vorfalls am vergangenen Wochenende besorgt. Bei einer Familienfeier ca. sieben Fahrtstunden entfernt mussten wir das Wochenende auf einem eigens dafür angeschafften Gästebett aus PVC mit Velours-Oberfläche in einem eher kleinen Raum (max. 12m2) verbringen. Aufgrund der langen Fahrt sind wir direkt nach dem Aufpumpen des Bettes darauf eingeschlafen, es war mit einer dünnen Decke und einem Spannbettlaken überzogen, sodass kein Hautkontakt bestand. Wegen des schlechten Wetters konnten wir das Fenster nur gekippt lassen. Am nächsten Morgen beim Aufwachen haben wir beide den extremen Plastikgeruch, der vom Gästebett ausging wahrgenommen und natürlich die ganze Nacht (ca. 10 Stunden) eingeatmet. Auch am nächsten Abend mussten wir für etwa denselben Zeitraum auf dem Gästebett schlafen. Das Fenster war tagsüber gekippt und abends dann weit geöffnet. Nachts bin ich aufgewacht und habe mich etwas benommen gefühlt, was sicherlich auch an der FFP2-Maske lag, die ich an diesem Abend verwendet habe, da ich den Geruch der Matratze nur schwer ertragen konnte. Diese habe ich dann abgenommen. Da ich bereits eine Fehlgeburt erlitten habe und auch in dieser Schwangerschaft bereits mehrere Tage mit Infusionen, Adrenalin-Spritze und Tabletten im Krankenhaus verbracht habe (heftigere Urtikaria in SSW 8), sind wir natürlich sehr in Sorge um unser Kind, zumal wir gelesen haben, dass manche Matratzen Lösungsmittel enthalten. Können Sie uns eine Einschätzung zum Risiko für unser Ungeborenes geben? Vielen herzlichen Dank für Ihre Mühe bereits vorab. Freundliche Grüße Hope
Wenn Sie in einer Lackiererei ohne Belüftung täglich in der Schwangerschaft arbeiten würden, hätte ich ggf. Vorbehalte bezüglich der Lösungsmittel. In der von Ihnen beschriebenen Situation sehe jedoch keinerlei Gefahr für die Schwangerschaft, zumal der Geruch bei derartigem Plastikmaterial nicht unbedingt von Lösungsmitteln stammen dürfte. Auch wenn Ihnen der Geruch unangenehm erschien, so werden keine relevanten Konzentrationen inhalierter Ausdünstungen über Ihre Blutbahn zum Ungeborenen gelangen.