Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Penicillin bei Streptokokken

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Penicillin bei Streptokokken

Ledan

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Hallo Herr Dr Paulus, ich bin in der 37. Woche mit meinem vierten Kind schwanger und erstmals war nun der vaginale Abstrich auf B- Streptokokken positiv. Da eine Haus- bzw Geburtshausgeburt geplant ist und leider sehr unterschiedliche Meinungen darüber herrschen, ob eine orale Behandlung mit Penicillin V Mega zum jetzigen Zeitpunkt Sinn macht, wäre ich Ihnen sehr dankbar für Ihre Meinung und Einschätzung! Sollte ich jetzt noch mit oraler Penicillineinnahme behandeln oder macht das in Ihren Augen keinen Sinn? Die iv- Gabe unter der Geburt scheidet im Geburtshaus bzw daheim aus... Vielen herzlichen Dank und viele Grüße


Dr. Wolfgang Paulus

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Die folgenden Empfehlungen entsprechen den aktuellen Leitlinien der verantwortlichen medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. Beim Nachweis einer Besiedlung mit Streptokokken der serologischen Gruppe B (GBS) zwischen 35 + 0 und 37 + 0 SSW wird keine sofortige Antibiotikatherapie durchgeführt, sondern Antibiotikaprophylaxe zum Zeitpunkt der Geburt (mit Wehenbeginn bzw. nach Blasensprung) empfohlen. Mittel der Wahl ist Penicillin G (zu Beginn 5 Mio. iE. i.v., keine orale Behandlung!) und anschließend 2,5 Mio. iE. i.v. alle vier Stunden bis zur Geburt. Um einen möglichst sicheren Effekt der antibiotischen Prophylaxe auch für das Neugeborene zu erreichen, sollte die erste Gabe des Antibiotikums an die Schwangere mindestens 4 Stunden vor der Geburt erfolgen. Eine Antibiotikagabe während der Schwangerschaft zur Beseitigung der mütterlichen GBS-Besiedlung vor Beginn einer Wehentätigkeit bzw. vor einem Blasensprung hat sich als nicht effektiv erwiesen und sollte unterbleiben, da bis zu 70% der zuvor antibiotisch behandelten Frauen zum Zeitpunkt der Geburt eine erneute GBS-Besiedlung aufweisen. Eine Hausgeburt wird daher unter diesen Voraussetzungen leider schwer zu realisieren sein.


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