Hallo Herr Dr. Paulus,
mich hat es leider besonders erwischt und ich habe eine Nasennebenhöhlenvereiterung. Dadurch habe ich im ganzen Gesicht Schmerzen unter anderem starke Kopfschmerzen und Zahnschmerzen (besonders unangenehm).
Mein HNO hat leider lange gewartet mit der Gabe des Amoxicillin, so dass ich seit etwa eineinernhalb Wochen täglich eine bis 2 Paracetamol Tabletten nehme. Ist das schädlich? Wie lange darf ich Paracetamol einnehmen? Gibt es andere Schmerzmittel die ich nehmen dürfte?
Ich hab nun gestern und vorgestern weil ich überhaupt keine Luft mehr bekommen habe einmal Nasentropfen AL0,1% genommen. In der Packungsbeilage wird abgeraten, das in der Schwangerschaft zu nehmen. Ist das okay, einmal abends vor dem Schlafgehen? Ich bekomme kaum Luft sonst.
Wie lange dauert es, bis eine vollständige Besserung durch das Amoxicillin eintritt?
Vielen DAnk
Trixi
Mitglied inaktiv - 15.12.2006, 16:32
Antwort auf:
Paracetamol Einnahme
Paracetamol gilt als Schmerzmittel der ersten Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (max. Dosis: 3-4 x 500 mg pro Tag).
Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von Xylometazolin als Nasenspray in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub pro Nasenöffnung anwenden. Um das Abfließen des Sekrets aus den Nebenhöhlen zu unterstützen, ist die Anwendung abschwellender Nasensprays durchaus sinnvoll.
Sofern das Antibiotikum gegen die Keime in den Nebenhöhlen wirksam ist, sollte sich jetzt schon eine deutliche Besserung einstellen. Sollte in den nächsten zwei Tagen kein Effekt spürbar sein, wäre die Umstellung auf ein anderes Antibiotikum (z. B. Roxithromycin, Clindamycin) zu erwägen. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel bestehen dagegen keine Einwände.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 18.12.2006