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Sehr geehrter Dr. Paulus, es besteht Kinderwunsch, obwohl ich auf Neuroleptika angewiesen bin. Kann ich mit Amisulprid, Fluoxetin und Promethazin eine Schwangerschaft riskieren? Auf Amisulprid bin ich angewiesen. Ich weiß, dass eher zu Haldol geraten wird. Dazu müsste ich aber Akineton nehmen. Wäre die Kombination Haldol und Akineton immer noch besser als 100 mg Amisulprid (Zieldosis)? Ist es richtig, dass Fluoxetin erst zur Geburt hin gefährlich wird und man es dann ggf. absetzen könnte? Weil ich ursprünglich 400 mg Amisulprid genommen habe, bleibt meine Regel aus. Ich erwarte, dass sie demnächst wieder einsetzen wird. Ich hatte meine Regel bei 200 mg Amisulprid. Leider aber keinen Eisprung. Mein Gynäkologe will mir mit Gonal-f 900 I.E./1,5 ml weiterhelfen, um einen Eisprung anzuregen. Gibt es noch andere Möglichkeiten? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Freundliche Grüße Pallemi
Die Unbedenklichkeit von Amisulprid in der Schwangerschaft beim Menschen wurde bisher nicht belegt. Deshalb wird die Anwendung von Amisulprid während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Mehr Erfahrungen liegen für ältere Phenothiazine (z. B. Promethazin) und Butyrophenone (z. B. Haloperidol) in der Schwangerschaft vor. In einer Kohortenstudie eines Beratungszentrums zeigte sich nach Exposition mit Fluoxetin unter 101 Neugeborenen kein Anstieg der Fehlbildungsrate (Chambers et al 1996). In einer weiteren Kohortenstudie ergab sich bei 98 Schwangeren ebenfalls kein Zusammenhang zwischen der Anwendung von Fluoxetin im ersten SchwangerschaftsdritteI und angeborenen Anomalien (Pastuszak et al 1993). In einer Sammlung von 67 Neugeborenen nach intrauteriner Exposition mit Fluoxetin fanden sich 4 unterschiedliche Anomalien (McElhatton et al 1996). Eine Häufung von Fehlbildungen ließ sich weder bei 37 Schwangerschaften erkennen, die während klinischer Studien eingetreten waren, noch bei 658 Schwangerschaften, die nach Exposition im ersten Schwangerschaftsdrittel prospektiv verfolgt werden konnten (Goldstein & Marvel 1993; Goldstein et al 1997a). Unter 109 Schwangerschaften mit Fluoxetin-Medikation im ersten Schwangerschaftsdrittel fanden sich lediglich 2 Fehlbildungen (Rosa 1995). Mehrere Fälle von Zittrigkeit und Erregbarkeit von Neugeborenen nach Anwendung von Fluoxetin in der Spätschwangerschaft wurden gemeldet (Goldstein 1995). Entzugssymptome fielen auch bei einem Frühgeborenen auf (McElhatton et al 1996). Wachstum, neurologische Entwicklung und Verhalten von 55 intrauterin im ersten Schwangerschaftsdrittel exponierten Kindern unterschieden sich im Alter von 16 bis 33 Monaten nicht von einem Kontrollkollektiv (Nulman & Koren 1996; Loebstein & Koren 1997; Nulman et al 1997). Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ist angesichts der aktuellen Datenlage unter Fluoxetin nicht anzunehmen. Vor der Geburt sollte das Präparat in möglichst niedriger Dosierung eingenommen werden. Leider liegen auch zu einer Kombinationstherapie mehrerer Psychopharmaka wie Amisulprid, Prometahzin und Fluoxetin keine Studienergebnisse für die Schwangerschaft vor.
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