Frage: Muttermalentfernung in der Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich befinde mich aktuell in der 23. Ssw. Ich nehme aufgrund meines Hashimotos und Schwangerschaftsdiabetes L-Thyroxin und Insulin ein. Da die Versorgung der Plazenta beim Ersttrimesterscreening auffällig war, nehme ich seitdem außerdem ASS100. Bei meinem heutigen Hautarzttermin wurden 3 Muttermale entdeckt, die risikobehaftet sind und nun noch in der Schwangerschaft entfernt werden sollen. Das Betäubungsmittel, das verwendet werden soll, ist Articain. Ich hätte gerne eine Einschätzung, inwiefern dies ein Risiko für das Baby darstellt und ob die Verwendung des Betäubungsmittels in Kombination mit meinen anderen Medikamenten unbedenklich ist. Der Hautarzt sagte außerdem, dass es sinnvoll wäre, am Abend vor dem Eingriff kein ASS einzunehmen. Wäre ein einmaliges Weglassen der Medikamente unbedenklich für mein Baby? Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße

von LauraKi am 22.09.2023, 18:42



Antwort auf: Muttermalentfernung in der Schwangerschaft

Bei der Anwendung von bewährten Lokalanästhetika liegen keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem Übertritt einer relevanten Substanzmenge auf das Ungeborene zu rechnen ist. Den geplanten Eingriff können Sie auch in Kombination mit den anderen Medikamenten in Lokalanästhesie mit Articain durchführen lassen. Der einmalige Verzicht auf ASS 100 hat keine Konsequenzen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 23.09.2023