Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Medikamente, PDA und Stillen

Frage: Medikamente, PDA und Stillen

Sunflowergirl

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ab morgen bin ich in der 35.SSW. Ich nehme ja bisher Medikamente ein, bei denen ich aber vorher geklärt hatte, dass ich sie nehmen darf. Jetzt wollte ich nur nochmal nachfragen, ob ich vor der Geburt noch irgendetwas beachten muß bzw. ob ich all diese bis zum Tag der Geburt noch nehmen darf oder absetzten muß. Und zwar wären das: L-Thyroxin 100 Femibion ohne Jod (Hahimoto) Opipramol 50 Magnesium 350 Movicol (1 Beutel) Sab Simplex Sumatriptan 100 (hin und wieder) Meine Fragen wären: 1. Darf ich diese Medikamente auch noch am Tag der Geburt nehmen, auch wenn z.B. eine PDA gelegt wird? (Evtl. auch das Sumatriptan, falls ich gerad an dem Tag Migräne habe) 2. Darf ich diese Medikamente auch nehmen, wenn ich stillen möchte? Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit hier und ein Ihnen ein schönes Wochendene! Gruß Verena


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei Bedarf können die genannten Präparate auch am Tag der Geburt verwendet werden. Opipramol tritt bei therapeutischen Dosen in so kleinen Mengen in die Muttermilch über, dass für den Säugling keine unerwünschten Wirkungen zu erwarten sind. Bei Messungen an zehn stillenden Frauen wurde ein Milch-/Plasma-Quotient von 0,1 ermittelt. Der Säugling erhielte damit eine relative Dosis von 0,3% der mütterlichen Dosis (Herrmann & von Kobyletzki 1970). Allerdings liegen bislang keine Langzeitbeobachtungen in der Stillzeit vor, weshalb die mütterliche Dosis möglichst gering gehalten werden sollte. Eine Publikation berichtet von einem Übergang des Sumatriptan in die Muttermilch (Wojnar-Horton et al 1996). Nach subkutaner Injektion bei fünf stillenden Müttern wurde ein Übergang von 3,5% der mütterlichen Dosis auf den Säugling ermittelt. Da die Bioverfügbarkeit von Sumatriptan nach oraler Gabe nur 14% beträgt, ist darunter mit einer noch geringeren Exposition des Säuglings zu rechnen. Verwirft man die Muttermilch in den ersten 8 Stunden nach Anwendung von Sumatriptan kann man eine kindliche Exposition weitgehend vermeiden.


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