Mitglied inaktiv
Guten morgen Herr Dr. Paulus. Ich nehme seit drei Jahren Salofalk wegen einer chronischen Dickdarmentzündung. Nun möchten wir gerne ein weiteres Kind haben. Kann ich dieses Medikament weiter nehmen? Ich habe gelesen das ein Rückfall für ein Kind schlimmer wäre, als das Medikament selbst. Ich denke das ich einen Rückfall bekommen würde, wenn ich das Medikament absetze. Dann würde ich ständig Durchfall bekommen. Was können Sie mir dazu raten?????? Ist es überhaupt möglich trotz Salofalk zu stillen??? Viele Grüße Lole
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa) erfordern oft auch in der Schwangerschaft eine Fortsetzung der Medikation. Bei der Anwendung von 5-Aminosalicylsäure (in Form von Mesalazin bzw. Olsalazin) in der Schwangerschaft beobachtete man keinen Anstieg von Missbildungen bzw. keine Fetotoxizität. Wegen der Prostaglandinsynthesehemmung durch Salicylate sollten im letzten Schwangerschaftsdrittel diese Präparate nur in moderater Dosis verwendet werden. Eine Dosierung bis 2 g Mesalazin erscheint jedoch vertretbar. Es liegen Berichte über den erfolgreichen Einsatz von Mesalazin während der gesamten Schwangerschaft vor (Habel et al 1993; Bell & Habal 1997; Diav-Citrin 1998; Trallori et al 1994). 165 Patientinnen unter Medikation mit Mesalazin während der Schwangerschaft (davon 146 Expositionen im I.Trimenon) wiesen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe keine Unterschiede im Schwangerschaftsausgang auf (Bell & Habal 1997). Bei 18 Neugeborenen traten nach Dauerexposition (mittlere Dosis: 1,7 g/d) mit Mesalazin in der Schwangerschaft keine Anomalien auf (Habel et al 1993). Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen darf Mesalazin angesichts des geringen Übertritts in die Muttermilch eingesetzt werden. Nach Daueranwendung bis zur Geburt fanden sich – unabhängig von der Applikationsform (oral bzw. rektal) – ähnliche Plasmaspiegel des Wirkstoffes Mesalazin bei Mutter und Kind. Ein Säugling nimmt bei einer mütterlichen Tagesdosis von 1500 mg Mesalazin ca. 15 mg des Wirkstoffes auf (Christensen et al 1994). In einen Fallbericht wird die rektale Anwendung von Mesalazin mit Diarrhoe beim Säugling in Verbindung gebracht (Nelis 1989). Eine weitere Sammlung von 8 stillenden Müttern unter Mesalazintherapie beschreibt ebenfalls einen Säugling mit Diarrhoe (Ito et al 1993). Selbst kleine Mengen von Mesalazin können offenbar in seltenen Fällen zu derartigen Komplikationen führen (Christensen et al 1994).
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