Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Magnesium

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Magnesium

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, zur "Bekämpfung" von den eher üblichen Bauchschmerzen nehme ich täglich Magnesium ein. Nun habe ich erfahren, dass es mehrere unterschiedliche Wirkstoffe gibt. Magnesiumoxid und Magnesiumcitrat kommen hierbei am häufigsten vor. Könnten Sie mir bitte erläutern, inwieweit sich die beiden Stoffe in ihrer Wirkungsweise unterscheiden? Kann man von dem einem mehr einnehmen als von dem anderen? Gern erhalte ich auch Informationen zur maximalen Tagesdosis von Magnesium. Zurzeit nehme ich ein Präparat mit Magnesiumcitrat, 200 mg je Tablette, 1 bis 2 mal täglich. Welche eventuell pflanzlichen Mittel kann man als Schwangere einnehmen bei empfindlicher Blase (Verdacht auf Urethritis)? Danke im Voraus. Freundliche Grüße, Nicole


Dr. Wolfgang Paulus

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Magnesium erfüllt im menschlichen Organismus biochemisch die Aufgabe, energiereiche Nukleotide sowie Enzyme mit Schrittmacherfunktion im Stoffwechsel biologisch zu aktivieren. Therapeutisch wird Magnesium daher eingesetzt in der Gynäkologie (Wehenhemmung, Eklampsie), in der Kardiologie (Herzinfarkt, Arrhythmien) zur Verbesserung des Glucose- und Lipidstoffwechsels sowie bei Leistungssportlern. Neben der zum Teil krankheitsbedingten Magnesiumunterversorgung kann eine unzureichende Magnesiumversorgung der Menschen in der industrialisierten Welt angenommen werden, die auf eine reduzierte Verfügbarkeit von Magnesium in den landwirtschaftlich genutzten Böden zurückzuführen ist. Im Durchschnitt fehlen bei einer normalen Mischkost zirka fünf mmol Magnesium/Tag. Biochemisch gesehen wirkt sich die suboptimale Magnesiumversorgung besonders in psychischen und physischen Stresssituationen (Krankheiten, Wachstum, Schwangerschaft, Sport) besonders stark aus. Durch eine Magnesiumsupplementierung mit natürlichen magnesiumreichen Nahrungsmitteln oder mit pharmazeutischen Magnesiumpräparaten kann ein Magnesiummangel ausgeglichen beziehungsweise verhindert werden. Von der pharmazeutischen Industrie werden derzeit zirka 50 Magnesiumpräparate hergestellt, die sich unter anderem dadurch unterscheiden, dass unterschiedliche Magnesiumverbindungen als Wirkstoff eingesetzt werden. Die Resorption des Magnesiums im Magen-Darm-Trakt unterscheidet sich etwas in Abhängigkeit von der verabreichten Verbindung. Zur Behebung eines Magnesiummangels ist aufgrund der raschen Ausscheidung des absorbierten Magnesiums über den Urin eine Supplementierungszeit von zwei bis drei Monaten mit 15 bis 20 mmol Magnesium/Tag zu empfehlen. Berichte über schädliche Auswirkungen während der Schwangerschaft beim Menschen sind nicht bekannt geworden. Bei hoher Dosierung kann es zu weichen Stühlen kommen, die jedoch unbedenklich sind. Bei hochdosierter und länger andauernder Einnahme des Präparates können Müdigkeitserscheinungen auftreten. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass bereits eine erhöhte Magnesium-Konzentration im Blut erreicht ist. Bei den meisten pflanzlichen Präparaten liegen keine systematischen Untersuchungen für Schwangerschaft und Stillzeit vor. Der Einsatz solcher Präparate sollte in der Schwangerschaft insbesondere im ersten Drittel mit Zurückhaltung erfolgen. Bei Neigung zu Harnwegsinfekten ist eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme zur kräftigen Durchspülung der Harnwege in der Schwangerschaft vorzuziehen.


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