Frage: Langzeitfolgen von Azathioprin-Einnahme für die Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Dr Paulus, Ich bin Morbus Crohn Patientin in Remission und nehme Azathioprin (100 mg bei 58 kg Körpergewicht). In diesem Jahr hatte ich bereits 2 FG, einmal Missed Abortion in 9. SSW, einmal MA in SSW 14 nach vorher diagnostizierter Trisomie 13. Probleme hatte ich in der Frühschwangerschaft nicht. Kaum schmerzen, fast keine Übelkeit, keine Blutungen. 1. Nun stelle ich mir die Frage, ob die lange Azathioprin-Einnahme etwas mit den Fehlgeburten zu tun haben kann oder ob die Einnahme zu Änderungen des Erbgutes geführt haben kann, so dass sich daraus womöglich die Trisomie ergeben hat. Was denken Sie? 2. Ich bin mir unsicher, ob ich das Medikament absetzen soll. Mein Internist meint, es käme womöglich gar nicht zu einem weiteren Schub. Andere Quellen (z.B. Embryotox) empfehlen aber eher die Weitereinnahme, wenn man stabil eingestellt ist. Freue mich über Ihre Einschätzung. Vielen Dank! Ife80

von Ife80 am 31.07.2020, 10:06



Antwort auf: Langzeitfolgen von Azathioprin-Einnahme für die Schwangerschaft

Die häufigste Ursache von Fehlgeburten sind chromosomale Anomalien (wie z. B. die bei Ihnen diagnostizierte Trisomie 13). Diese nehmen mit dem mütterlichen Alter zu. Einen ursächlichen Zusammenhang mit der Einnahme von Azathioprin sehe ich nicht. Ungünstig wäre ein erneuter Schub des M. Crohn. Das würde auch die Aussicht auf eine erfolgreiche Schwangerschaft verschlechtern. Eine Fortsetzung der Einnahme von Azathioprin in der moderaten Tagesdosis von 100 mg wäre bei Kinderwunsch durchaus vertretbar.

von Dr. Wolfgang Paulus am 31.07.2020



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