Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Kunstharz Dämpfe

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Kunstharz Dämpfe

Waldra

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Sehr geehrter Herr Dr Paulus, Ich bin in der 13. SSW. Letzte Woche sind wir in einen Neubau eingezogen. Etwa zwei Wochen vor Einzug ließen wir die Böden mit Epoxidharz beschichten. Selbes wollten wir auch für die Wände im Bad, da Epoxidharz nach dem Aushärten ja unbedenklich sein soll. Nun erfuhren wir, dass für die Wände im Badezimmer jedoch ein anderes Material verwendet wurde, nämlich ein Effektputz/Dekorapachtel aus Kunstharz. Im Gegensatz zu den Böden dünstet dieses scheinbar extrem aus und riecht furchtbar intensiv. Ich halte das Badezimmer geschlossen, damit der starke süßlich intensive Geruch nicht in die ganze Wohnung zieht, und lüfte das Bad mehrmals täglich, versuche, mich so wenig wie möglich dort aufzuhalten. Der Geruch ist wirklich äußerst intensiv, wenn die Tür geschlossen ist. Trotzdem bin ich sehr verunsichert. Besonders direkt nach dem Einzug habe ich sicher über eine Stunde am Stück im Bad mit Putzen und Einräumen verbracht, und kann mir rückblickend vorstellen, vor lauter Umzugsstress den Geruch gar nicht mehr so wahrgenommen zu haben. Nun habe ich gelesen, dass diese Kunstharzputze allgemein diverse Stoffe ausdünsten dürften, wie etwa Weichmacher, Monomere, Dispersiosmittel, organische Kohlenstoffverbindungen. Ich konnte bisher nicht in Erfahrung bringen, wie sich das bei uns verwendete Produkt zusammensetzt, jedoch bin ich jetzt sehr verunsichert. Können diese Stoffe dem Kind geschadet haben? Ich hatte mich so sehr auf diesen Umzug gefreut, nun kann ich die Zeit hier vor Unsicherheit gar nicht richtig genießen und mache mir Vorwürfe, mich vor den Arbeitern nicht ausreichend über die Wandspachtelmasse informiert zu haben. Was meinen Sie zu der Situation? Kann diese einmalige längere Exposition, oder auch die wiederholte tägliche Exposition beim Duschen, Waschmaschine beladen, etc., dem Kind einen Schaden zugefügt haben? Ich bedanke mich im Voraus!


Dr. Wolfgang Paulus

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Eine kindliche Exposition ist erst dann zu erwarten, wenn Sie durch stundenlange intensive Inhalation hohe Blutspiegel in Ihrem Organismus aufbauen, die dann über die Plazenta den Kreislauf des Ungeborenen erreichen. So etwas ist z. B. denkbar, wenn man Lösungsmittel aus Klebstoffen gezielt über Tüten inhaliert, um Bewusstseinänderungen herbeizuführen (Schnüffeln von Klebstoffen bei Abhängigkeit!). Nach Ihrer Beschreibung gehen Sie ja den Gerüchen durch Lüften und Abschließen der Türen weitgehend aus dem Weg. Eine Gefahr für Ihre Schwangerschaft kann ich daher nicht erkennen.


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