Sehr geehrter Herr Paulus,
mein Partner und ich versuchen gerade ein zweites Kind zu bekommen. Meine Frage ist, ob eine Grippeimpfung ratsam ist (ich habe nächste Woche einen Termin) wenn man noch nicht weiß, ob es in diesem Zyklus geklappt hat. Es wäre dann ungefähr der Zeitraum einer potentiellen Einnistung. Kann eine Impfung in diesem frühen Stadium die Einnistung oder eine Schwangerschaft gefährden?
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
von
Silversteinfan
am 28.10.2022, 07:14
Antwort auf:
Kinderwunsch & Impfung
Bei Totimpfstoffe, wie z.B. gegen Influenza, Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Hepatitis A und B sowie COVID-19, darf auch in der Schwangerschaft geimpft werden. Im ersten Drittel der Schwangerschaft sollten nur dringend indizierte Impfungen durchgeführt werden, um zu verhindern, dass die in der Frühschwangerschaft häufigen Spontanaborte fälschlicherweise mit der Impfung in Zusammenhang gebracht werden und so im Einzelfall für die Betroffenen zu einer besonderen psychischen Belastung werden. Eine erfolgte Impfung mit Totimpfstoff (z. B. Grippeimpfstoff) stellt keine Indikation für eine Schwangerschaftsverhütung dar.
Impfungen gegen Influenza, Pertussis und (aktuell im Rahmen der Pandemie) COVID-19 werden Schwangeren von der Ständige Impfkommission (STIKO) sogar ausdrücklich angeraten.
Die STIKO empfiehlt die Influenza-Impfung allen Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (z.B. Asthma oder Diabetes) sogar schon ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 28.10.2022