Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Ich werde mein Problem nicht los

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Ich werde mein Problem nicht los

Mitglied inaktiv

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Tut mir leid, dass ich Sie mit meinem Problem belästigen muss, aber mein FA hilft mir auch nicht mehr weiter. Ich habe vor 4 Monaten entbunden und bis jetzt durchgehenden Wochenfluss. Im Jänner nahm ich auf Anraten meines FA zwei Durchgänge Cyclokapron, die Blutungen wurden etwas leichter, hörten jedoch nicht auf. Laut US ist alles in Ordnung, Schleimhaut ist "dünn". Da die Blutungen aber nicht aufhörten, empfahl mir mein FA im Februar die DMS. Tatsächlich hörten die Blutungen für ein paar Tage auf, setzen dann aber erneut ein und sind seither wieder verstärkt (ca. periodenstark). An ein Aufhören ist nicht zu denken. Mein FA empfahl mir daraufhin Prodafem, 10 mg, was ich aber nicht mehr nahm, da es in der Stillzeit laut Beipackzettel nicht erlaubt ist (geht in die Muttermilch über und die Wirkung auf den Säugling ist nicht geklärt). Außerdem ist es ja auch ein Gelbkörperhormon und die DMS half nicht (sondern die Blutungen sind seither nur wieder stärker). Mein FA meinte nun, ich soll es wieder mit Cyklokapron probieren (aber 2 Durchgängen halfen nicht) und bis April abwarten. Von einer Ausschabung hält er nichts, da die Schleimhaut im US gut aussieht. Ich möchte nun aber nicht mehr wieder ein Monat abwarten und einfach weiterbluten. Ich wäre zu einer Ausschabung + Gebärmutterspiegelung bereit, weiß aber nicht, ob diese auch etwas bringt, wenn die DMS eventuell auch für die nun wieder verstärkten Blutungen verantwortlich ist. Ohne der DMS hätte ich vermutlich auch noch Blutungen, aber vielleicht nur mehr Schmierblutungen (so wie Anfang Februar - vor der DMS). Was würden Sie raten? Ich fühle mich nun wirklich alleine gelassen und möchte nicht die nächsten Monate weiterbluten. Ich stille voll. Falls eine Ausschabung gemacht werden soll, wäre es besser, noch etwas abzuwarten (bis die DMS weniger wirkt)? Wenn ja, wie lange etwa? Ich würde mich schon besser fühlen, wenn ich wüsste, dass ich zumindest in ein paar Wochen blutungsfrei bin.


Dr. Wolfgang Paulus

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Offenbar scheint sich bei Ihnen die Schleimhaut nach der Geburt nicht richtig zu regenerieren. Damit sich die dünne Schleimhaut wieder aufbaut, wäre die vorübergehende Anwendung eines Östrogenpräparates zu erwägen (7 bis 10 Tage).


Mitglied inaktiv

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Könnten Sie mir bitte auch sagen, wann die Fruchtbarkeit im Durchschnitt nach einmaliger Gabe der DMS wieder einsetzt? Wir wünschen uns möglichst bald ein zweites Kind (von dem bestehenden Kinderwunsch wusste auch mein FA - laut ihm setzt die Fruchtbarkeit bei einmaliger Verabreichung sehr bald wieder ein - im Internet habe ich aber anderes gelesen).


Dr. Wolfgang Paulus

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Dreimonatsspritzen wie Depocon haben eine lang anhaltende kontrazeptive Wirkung. Nach Absetzen des Präparates kann der Wiedereintritt des regelmäßigen Eisprungs stark verzögert sein und unter Umständen mehr als ein Jahr betragen. Bei Frauen, die nach dem Absetzen des Präparates schwanger werden, beträgt die mittlere Zeit zwischen der letzten Dosis und der Empfängnis 10 Monate (Spannweite: 4 bis 31 Monate) und hängt nicht von der Anwendungsdauer ab.


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