Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Hb Wert steigt nicht, Antibiose EColi

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Hb Wert steigt nicht, Antibiose EColi

ElBe7

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Guten Tag Herr Dr Paulus, Ich habe kürzlich einen Pessar bekommen und sollte prophylaktisch eine Packung Fluomizin und Arilin Zäpfchen nehmen. Arilin habe ich nur ein Zäpfchen angewendet wegen Brennen. Nun habe ich im Bezug auf Arilin Bedenken weil häufig in der Schwangerschaft wohl eher Clindamycin empfohlen wird… War die Anwendung schädlich? Ein paar Tage nach einsetzen kam heraus dass im Zervixabstrich EColi nachgewiesen wurde. Das wurde mit Amoxi1000mg 2x/d 7 Tage behandelt. Zu der Zeit habe ich das Fluomizin ja noch angewendet. Jetzt nehme ich Probiotika da der ph wert nicht mehr stimmt. Ist das so in Ordnung gewesen? Zusätzlich wurde ein hb von 10,2 festgestellt. Ich nehme Ferro Sanol 100 seit ca. 6 Wochen morgens nüchtern und der hb verändert sich kaum. Zwischendurch war er mal auf 10,8. mir wurde zu 200mg geraten, ist das nicht zu viel? Vielen Dank und freundliche Grüße Elbe


Dr. Wolfgang Paulus

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Falls Sie nur 1 x Arilin Vaginalsupp. 100 mg (nicht 1.000 mg) verwendet haben, hat das die Keime nicht beseitigt. Metronidazol kann neben Clindamycin durchaus verwendet werden, zumal Sie sich schon jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden. Amoxicillin und Dequaliniumchlorid (Fluomizin) sind in der Schwangerschaft durchwegs akzeptabel. Wenn sich die Eisenspeicher unter Ferro Sanol 100 mg nicht füllen, wäre evtl. ein Wechsel des Präparates zu erwägen. Bei insuffizienter Eisenaufnahme muss man mitunter auch eine Eisen-Infusion in Erwägung ziehen.


ElBe7

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Vielen Dank für die Rückmeldung! Denken Sie das Amoxicillin und Fluomizin haben gegen den EColi ausgereicht? Tardyferon 80mg habe ich noch zuhause, sollte ich das vielleicht mal probieren?


Dr. Wolfgang Paulus

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Da es inzwischen viele resistente E.coli-Stämme gibt, kann man ohne Austestung nicht vorhersagen, ob die Behandlung wirksam war. Sie könnten es wegen des Eisenmangels auch mit Tardyferon oder einem Flüssigpräparat wie z. B. Floradix Kräuterblut versuchen.


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