Guten Abend Herr Dr. Paulus,
ich habe mir vor 2 Tagen meine Haare färben lassen. Ich informierte meinen Friseur über die Schwangerschaft. Wir haben uns gegen das übliche Blondieren und für eine braune Haarfarbe entschieden. Meine vorherige Recherche im Internet ergab ebenfalls keine Problematik in diesem Zusammenhang. Eher scheint es so zu sein, dass es bisher nie Komplikationen gab, man diese aber nicht ausschließen könne. Ich bin Angestellte in einem MVZ in Berlin und arbeite unter anderem mit Prof. Achim Schneider zusammen. Er riet mir, Ihnen diese Frage zu stellen. Auf diesem Wege beste Grüße vom Professor an Sie.
Jetzt bin ich gespannt, wie sie zu diesem Thema stehen. Ich bin derzeit in der 10. Ssw.
Beste Grüße
Nadine
von
Ninani728413
am 17.11.2017, 21:37
Antwort auf:
Haare färben in der Frühschwangerschaft
Sofern keine Aufnahme der Inhaltsstoffe in großem Umfang (z. B. orale Aufnahme) stattfindet, ist eine kindliche Schädigung durch Haarfärbemittel in der Schwangerschaft nicht zu befürchten. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko lässt sich aus den aktuellen Daten beim Menschen nicht ableiten.
Da jedoch für zahlreiche Wirkstoffe keine ausreichenden Untersuchungen beim Menschen existieren, sollte die Anwendung im ersten Schwangerschaftsdrittel mit Zurückhaltung erfolgen. Bei Strähnchen ist der Hautkontakt der Färbemittel z. B. geringer.
Beim Blondieren stehen Oxidationsprozesse im Vordergrund. Dabei wird vor allem Wasserstoffperoxid eingesetzt, das zu Wasser und Sauerstoff abgebaut wird. Diese Endprodukte sind für das Ungeborene unproblematisch.
Damit wäre das Blondieren auch in der Frühschwangerschaft vertretbar.
Auf diesem Wege auch ganz herzliche Grüße von Ulm nach Berlin an Herrn Professor Schneider!
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 20.11.2017