Marienkäfer777
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ab Geburt verwendete ich im 1. Lebensmonat meines Kindes eine Wundschutzcreme (Ökotest "sehr gut"), die u.a. folgende Inhaltsstoffe enthielt: - - hydrogenated castor oil - hydrogenated palm glycerides citrate Beides sind also gehärtete und somit raffinierte Öle. Bei diesem Herstellungsprozess werden bekanntlich Schadstoffe frei (Glycidol- & 2-/3-MCPD-Fettsäureester). Insbesondere das Palmöl weist hohe Werte dieser Stoffe auf. Im Gastrointestinaltrakt werden die Ester dieser beider Stoffe abgespalten und die Stoffe gehen in ihre freie Form über und werden bioverfügbar. Meine Frage: Sind Glycidol- & 2-/3-MCPD-Fettsäureester nur bei oraler Aufnahme durch die Hydrolyse bedenklich oder werden diese Stoffe auch dermal in gebundener Form durch Resorption bioverfügbar als Kanzerogene? Ich finde hierzu nirgends eine Antwort. Bei Säuglingsnahrung bspw. herrschen strenge Kontrollen hinsichtlich Grenzwerte (ALARA), da Palmöl hier nicht vermeidbar ist. In der Creme hätte ich es vermeiden können. Ich war schockiert, als ich in dieser Creme die Inhaltsstoffe sah (leider zu spät nach häufiger Applikation) & mache mir seitdem Vorwürfe und Sorgen. Ich danke Ihnen vorab.
Aufgrund der vorhandenen Datenlage kann davon ausgegangen werden, dass während der Verdauung im menschlichem Organismus die MCPD-Ester und Glycidyl-Ester in ihre jeweilige freie Form umgewandelt werden. Eine ernährungsbedingte Aufnahme dieser Verbindungen sollte daher so gering wie möglich gehalten werden. Die höchsten Konzentrationen dieser Fettsäureester fanden sich in Palmölen und Palmfetten, sie kommen jedoch auch in anderen Pflanzenölen und Pflanzenfetten vor (zum Beispiel: Kokosöl/-fett, Walnussöl, Sonnenblumenöl, Sojabohnenöl, Rapsöl und Margarine). Ob eine Aufnahme über die Haut in relevantem Umfang vorliegt, ist mir nicht bekannt. Allerdings ist grundsätzlich von einer deutlich geringeren Belastung als über den Gastrointestinaltrakt auszugehen.