Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
ich habe ein überaktives Immunsystem und soll deshalb in der Schwangerschaft Kortison einnehmen. Nun ist es so, dass sich bei mir bereits bei sehr niedriger Dosierung (2,5 mg und weniger) die Gefäße stark verengen, einhergehend mit gelegentlicher Nervosität und Unruhe. Nachts habe ich manchmal Taubheitsgefühle in den Armen und Händen. Zudem habe ich Probleme mit der Blutgerinnung.
Meine Frage: Besteht bei einer derart starken Gefäßverengung nicht die Gefahr der Minderversorgung des Embryos?
Während meiner Recherche bin ich auf Berichte gestoßen, die darauf verwiesen, dass sich das Ungeborene bei einer schlechten Blutzufuhr nicht richtig entwickelt und die Möglichkeit einer Fehlgeburt gegeben ist.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und freundliche Grüße.
von
Henabima
am 03.09.2021, 09:46
Antwort auf:
gefäßverengende Wirkung Kortison - Minderdurchblutung
Einschränkungen der Durchblutung von Gebärmutter und Plazenta lassen sich mit Hilfe der Dopplersonographie erkennen.
Acetylsalicylsäure wird in niedriger Dosierung (50-150 mg pro Tag) zur Hemmung der Thrombozytenaggregation und damit Verbesserung der Durchblutung verwendet.
Ein Nutzen für die kindliche Versorgung ist bei frühzeitigen Beginn der Einnahme von ASS 150 in der Schwangerschaft zu erwarten, wenn eine belastete Vorgeschichte mit Fehlgeburten bzw. nachgewiesener Thromboseneigung, kindlichen Wachstumsretardierungen und schweren Gestosen vorliegt. Üblicherweise wird die Gabe von ASS 150 bis zur 32.SSW bzw. 34.SSW beendet, weil es danach für die kindliche Entwicklung wohl keine besonderen Vorteile mehr bringt.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 03.09.2021