September17Mami
Guten Morgen Herr Dr. Paulus, leider habe ich im Juli/ August ca. insgesamt zehn der betroffenen Fibronil Eier verspeist. Leider finde ich keinerlei Hinweise welche Auswirkungen dies in der Schwangerschaft auf das ungeborenen Kind haben kann?! Ich bin sehr besorgt und wäre Ihnen über eine Antwort sehr dankbar. Beste Grüße
Fipronil ist ein hochwirksames Insektizid und Akarizid aus der Phenylpyrazol-Familie. Seine Wirkung beruht auf einer selektiven Hemmung des GABA-Rezeptors im Zentralnervensystem von Wirbellosen. Fipronol wird nach umfassender Prüfung als sehr wirksam sowie relativ sicher für Mensch und Tier eingestuft, sofern die üblichen Dosierungsempfehlungen eingehalten werden. Der Wirkmechanismus setzt vor allem beim Parasiten an. Fipronil wird auch im Pflanzenschutz eingesetzt, z. B. auf Orangen, Reis, Mais usw. In der Europäischen Union gilt seit 2007 eine Zulassung von Fipronil für Pflanzenschutzmittel (ausschließlich Saatgutbehandlung), die zum 31. Juli 2018 ausläuft. Die erlaubte Tagesdosis beträgt 0,0002 mg/kg/d und die annehmbare Anwenderexposition 0,0035 mg/kg/d. In Tierexperimenten wurde trächtigen Kaninchen Fipronil in Dosen bis zu 1 mg/kg/d verabreicht, ohne dass sich eine Schädigung der Nachkommen zeigte. 96 Stunden nach einer äußerlichen Anwendung von Fipronil (70 mg/kg) stellte man bei weiblichen Ratten Veränderungen von Progesteron- und Östrogenspiegeln fest. Nach Einmalgabe von von 280 mg/kg nahm die Schwangerschaftsrate um ca. 1/3 ab (Ohi et al 2004). Mischte man trächtigen Ratten Fibpronil in Dosen von 0,1, 1 oder 10 mg/kg/d ins Futter, fand sich bei den Nachkommen keine Zunahme von Anomalien (Udo et al 2014). Die Gewichtszunahme der Muttertiere sowie die körperliche Entwicklung der Nachkommen verliefen unauffällig. Allerdings zeigten sich mitunter Verhaltensänderungen der Muttertiere sowie eine verzögerte Entwicklung mancher Reflexe bei den Nachkommen. Dies könnte auf die Blockade der GABA-Rezeptoren zurückzuführen sein. In einer weiteren Studie fütterte man trächtige Ratten vom 6. Bis 20.Schwangerschaftstag mit Fipronil in Dosen von 0,1, 1,0 bzw. 10.0 mg/kg/d. In der niedrigsten Dosis zeigte sich eine Verminderung, in der höchsten Dosis eine Steigerung des Aggressionsverhaltens der Muttertiere. Organische Störungen ergaben sich bei der Untersuchung von Muttertieren und Nachkommen nicht (Magalhães et al 2015). Verabreichte man Fipronil trächtigen Ratten Fipronil vom 15.Schwangerschaftstag bis 7 Tage nach Geburt, beobachtete man bei den weiblichen Nachkommen keine Veränderungen am äußeren Genitale. Fertilität, Hormonkonzentrationen, Sexualverhalten sowie die Entwicklung von Eierstöcken und Gebärmutter wiesen keine Abweichungen auf (de Barros et al 2016). Es liegen keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach Kontakt mit Fipronil beim Menschen vor. Katzenbesitzern ist der Wirkstoff zum Schutz vor Zeckenbefall als Lösung bekannt, die auf die Nackenhaare geträufelt wird (z. B. Frontline). Es handelt sich also nicht um eine hochgiftige Substanz, die bei geringen Dosen zu Vergiftungserscheinungen führen könnte.
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