Frage: Fieberhafter Infekt Medikamente überdosiert

Hallo Herr Dr. Paulus, ich habe einen fiesen fieberhaften Infekt mit Schüttelfrost, verstopften Nasennebenhöhlen, Druck auf den Ohren und belegten Bronchien, inkl. trockenem Reizhusten. Corona Schnell- und PCR-Test sind negativ. Ich habe daher zum Fiebersenken 3x 500 mg Paracetamol pro Tag über 3 Tage, dazu 1x ACC 600 mg und Ambroxol 2x 5 mg eingenommen. Da die Nasenatmung derart behindert war und sich bei Atmung durch den Mund der Reizhusten verschlimmert hat, habe ich an 2 Tagen Nasen Duo (für Erwachsene) benutzt, an einem dieser Tage 4x, vielleicht auch ein 5. Mal. Ich habe die Medikamente bei Embryotox nachgeschlagen und erst im Nachhinein gesehen, dass das Nasen Duo überdosiert war. Ich war gestern beim HNO Arzt, der mir aufgrund des lokalen Befunds anstatt dessen Mometason Nasenspray 2 Hub 1-0-1 verschrieben und die Anwendung der Nasendusche empfohlen hat. Kann die Einnahme der o.g. Medikamente allein und/oder in Kombination meinem Kind (ggw. 24. SSW, 1. Schwangerschaft) geschadet haben? Was kann ich weiter einnehmen? Wäre Sinupret extract eine mögliche Alternative, um die Nebenhöhlen besser zu entlasten? Dazu kann ich nichts finden. Vielen Dank für Ihre Mühe. Herzliche Grüße

von Julido am 11.03.2022, 07:12



Antwort auf: Fieberhafter Infekt Medikamente überdosiert

Sie meinen vermutlich Nasenspray Nasenduo von Ratipharm mit 0,1 mg Xylometazolin und 5,0 mg Dexpanthenol. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsenensprays pro Nasenöffnung anwenden. Da sie ja wohl nur kurzfristig eine höhere Dosis benutzt haben, seheich kein besonderes Risiko. Sie befinden sich ohnehin weit jenseits der sensiblen Phase der kindlichen Organdifferenzierung. Der Einsatz von Schleimlösern wie ACC und Ambroxol ist akzeptabel. Auch die vorübergehende Anwendung von Paracetamol ist bei Fieber und Schmerzen vertretbar. Die systemische Verfügbarkeit von Mometason (z. B. Nasonex Nasenspray) in der Darreichungsform des wässrigen Nasensprays ist vernachlässigbar (< 0,1 %). Mometason ist trotz Verwendung einer empfindlichen Gehaltsbestimmung mit einer unteren Bestimmungsgrenze von 50 pg/ml im Allgemeinen nicht im Plasma nachweisbar. Die Mometasonfuroat-Suspension wird nur sehr wenig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Die geringe Menge, die verschluckt werden kann und resorbiert wird, unterliegt vor der Exkretion im Urin und in der Galle einem starken Abbau in der Leber. Eine Anwendung in der Schwangerschaft erscheint daher in üblichen Dosen unproblematisch. Sie können es auch mit den pflanzlichen Wirkstoffen von Sinupret versuchen. Ob das allerdings mehr bringt die bisherige Therapie ist fraglich. Bei hartnäckigen Befunden muss man ggf. Antibiotika wie Amoxicillin, Cefuroxim, Roxithromycin oder Clindamycin anwenden.

von Dr. Wolfgang Paulus am 13.03.2022



Antwort auf: Fieberhafter Infekt Medikamente überdosiert

Ohje da hat es dich aber ordentlich erwischt. Mir ging es in der SS ähnlich,ich hatte ein Antibiotikum bekommen und sollte 3xmal täglich eine Nasendusche benutzen (wegen der Nasennebenhöhlen) und mit Salzwasser spüllen. Dazu kannst du mit Kochsalzlösung inhalieren. Der HNO hatte mir noch Kapseln verschrieben das war was mit Eukalyptus Öl um den Schleim zu lösen. Gute Besserung

von Luna1212 am 11.03.2022, 12:58



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