Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Eichblattsalat

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

zur Vita

Frage: Eichblattsalat

Summerof86

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Hallo Herr Dr. Paulus, beantworten Sie auch Ernährungsfragen, wenn Dr. Costa aktuell nicht da ist? Wenn ja, dann habe ich eine Frage. Man liest ja grds. dass Salat in jeglichen Varianten und Sorten einfach nur gesund sei und es eigentlich keine Mengenbeschränkungen dafür gibt. Bisher haben wir 2x/Woche Kopfsalat mit anderem Gemüse (Gurke, Tomate, Radieschen) als Hauptmahlzeit gegessen, heute gab es keinen Kopfsalat und ich musste auf Eichblattsalat ausweichen. Jetzt lese ich im Internet, dass dort viel Vitamin A enthalten sei. Aber wie passt das dann zusammen mit "keine Mengenbeschränkung bei Salat", wenn es doch bei Vitamin A eine Obergrenze gibt? Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht können Sie mir das erklären und mir sagen, ob ich bedenkenlos bei dieser Salatsorte zugreifen darf. Denn das ist unsere Hauptmahlzeit, d.h. wir essen wirklich viel Salat, ich habe 2 sehr große Köpfe für heute gekauft zzgl. Radieschen, Gurke, Tomaten, Hähnchen, Kräuterbutter. Laut Internet hat Eichblattsalat 375 Mikrogramm Vitamin A auf 100 gr. Und bzgl. der Information von heute früh mit dem Mäusefraß: Sollte ich nun Untersuchungen durchführen lassen bzw. würden die Erreger durch das Backen des Brotes nicht abgetötet? Besten Dank und Grüße!


Dr. Wolfgang Paulus

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Eichblattsalat enthält Provitamin A (Beta-Carotin). Beta-Carotin ist eine Vorstufe zu Vitamin A – daher auch die Bezeichnung ‚Provitamin A’. Beta-Carotin wird vom Körper bedarfsabhängig in Vitamin A umgewandelt. Vitamin A ist für den Sehvorgang, das Wachstum, das Immunsystem und die Entwicklung verschiedenster Zellen und Gewebe notwendig. Außerdem regelt es den Aufbau von Haut und Schleimhäuten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) schätzt den Beitrag von Beta-Carotin zur Vitamin-A-Versorgung in Deutschland auf durchschnittlich etwa 25 % bei einer gemischten Kost. Die DGE empfiehlt für Schwangere und Stillende eine tägliche Zufuhr von 1,1 bzw. 1,5 mg Retinoläquivalenten/Tag. 1 mg Retinol-Äquivalent entsprechen 6 mg Beta-Carotin. Für Beta-Carotin sieht die DGE eine tägliche Zufuhr von 2 – 4 mg als wünschenswert an. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt jeder erwachsenen Frau die tägliche Einnahme von 800 µg Retinol (Vitamin A), ab dem 4.Schwangerschaftsmonat sogar von 1.100 µg Retinol. 1 mg Retinol entspricht 3333 IE. Insofern stellt der Konsum von Eichblattsalat keine Gefahr für die kindliche Entwicklung dar. Bezüglich Mäusefraß sollten mögliche Erreger durch den Backvorgang abgetötet sein. Weitere Diagnostik ist sicher nicht erforderlich.


lukko34

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