Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Cytotec

Frage: Cytotec

Curlie

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Sehr geehrter Dr Paulus, ich habe vor einer Woche entbunden und leider hörte bereits am 3. Tag der Wochenfluß komplett auf... Habe nun einen Wochenflußstau mit Kopf- und Unterleibschmerzen, jedoch bisher ohne Fieber! Mein Gyn hat mit nun Cytotec verschrieben, da weder Oxytocin noch Methergin eine Wirkung zeigten. In der Packungsbeilage vom Cytotec steht jedoch drin, dass das Medikament in die Muttermilch übergeht und die Abbauprodukte des Cytotec für den Säugling nicht gut sind. Ich möchte jedoch unbedingt eine drohende Ausschabung umgehen!!! Wie schätzen Sie das Cytotec ein bzw. welche Auswirkungen sind bei meinem Kind zu befürchten, denn er ist mit jetzt gerade 7 Tagen ja noch sehr klein und empfindlich!!! Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung!!! Lieben Gruß Curlie


Dr. Wolfgang Paulus

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Ein Säugling nimmt nach oraler Anwendung von Misoprostol (Cytotec) maximal 1% der maternalen Dosis über die Muttermilch auf. Diese geringe Exposition kann weiter reduziert werden, wenn zwischen Einnahme von Misoprostol und Stillmahlzeit ein Abstand von zumindest 3 Stunden besteht, da in diesem Zeitraum die Konzentration in der Muttermilch auf unter 1 pg/ml abfällt (Vogel et al 2004).


Dr. Wolfgang Paulus

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Ein Säugling nimmt nach Anwendung von Misoprostol (Cyprostol) maximal 1% der mütterlichen Dosis (gewichtsbezogen) über die Muttermilch auf. Diese geringe Exposition kann weiter reduziert werden, wenn zwischen Anwendung von Misoprostol und Stillmahlzeit ein Abstand von zumindest 3 Stunden besteht, da in diesem Zeitraum die Konzentration in der Muttermilch auf unter 1 pg/ml abfällt (Vogel et al 2004). Insofern sehe ich bei der kurzfristigen Anwendung von Misoprostol keine Gefahr für das gestillte Kind.  


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