Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Clostridien

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Clostridien

Happy2023

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Hallo, ich bin in der 35. SSW und musste vor zwei Wochen ein Antibiotikum wegen fraglicher Vaginose Cefuroxim einnehmen. Der Abstrich war jedoch unauffällig. Das Antibiotikum habe ich nach 5 Tagen abgesetzt. 1,5 Wochen danach war mir nicht so wohl. Habe dann starke Krämpfe mit Durchfall bekommen. 2 Tage war Ruhe dann ging es wieder los. Die Stuhlprobe war jetzt positiv auf Clostridien. Muss ich auf jeden Fall mit Antibiotika behandelt werden? Aktuell geht es mir besser... Keine Durchfälle mehrm Wenn ja, welches Antibiotikum darf ich als Schwangere überhaupt nehmen? Meine behandelnden Ärzte müssen sich erst erkundigen... Ich habe wirklich Angst ums Baby und auch auch vor der bevorstehenden Geburt (Schädigung des Babys, Isolation im Krankenhaus durch die nachgewiesene Infektion jetzt). Wie sehen Sie die Gefahr von einer Rezidiverkrankung? Ich weiß einfach nicht wie wir uns verhalten sollen dürfen... Meine Familie hat keine Symptome! Ich danke Ihnen wirklich herzlich


Dr. Wolfgang Paulus

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Eine Infektion mit dem Stäbchenbakterium Clostridium difficile bleibt bei Gesunden meist asymptomatisch. Es gibt eine hohe Durchseuchungsrate bei Hospitalisierten und Kindern. Typischerweise kommt es bei asymptomatischer Durchseuchung erst im Verlauf einer Antibiotikatherapie zu Beschwerden. Die Schädigung der physiologischen Darmflora führt dazu, dass der relativ resistente Keim den Dickdarm überwuchern kann. Folge ist dann eine Darmentzündung mit Fieber, Bauchschmerzen und Durchfällen. Wenn eine antibiotische Therapie erforderlich ist, kann man in der Schwangerschaft oral Vancomycin einsetzen, das praktisch nur im Darm aktiv ist und das Ungeborene nicht über die Blutbahn erreicht.


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