Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Bluthochdruck bei Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Bluthochdruck bei Schwangerschaft

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Hallo, seit etwa einem Jahr sind wir in Behandlung wegen künstlicher Befruchtung. Jetzt steht eine neue ICSI an. Ich habe mit meinem HA über meine phasenweise erhöhtem Blutdruck gesprochen. Das Atenolol-comp ist nun gegen Metoprolol ausgetauscht worden. Aber auch dort steht: nur bei strenger indikationsstellung und nutzen/Risiko Abwägung. Metoprolo vermindert die Plazentadurchblutung und kann zu fetalen Wachstumsstörungen führen. Andere Beta-Rezeptoren-Blocker wurden Fehl-und Frühgeburten geführt. Was soll ich nun tun? Liebe Grüße Carla


Dr. Wolfgang Paulus

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In der Schwangerschaft sollte ein Bluthochdruck bevorzugt mit älteren Betablockern, Methyldopa oder Dihydralazin eingestellt werden. In Tierversuchen mit Ratten und Kaninchen war die Fehlbildungsrate unter Metoprolol in 1- bis 25-facher humantherapeutischer Dosis bzw. 1- bis 3-facher humantherapeutischer Dosis nicht erhöht. Berichte über intrauterine Wachstumsretardierung unter Therapie mit Betablockern sind kritisch zu betrachten, da dies auch durch die Grunderkrankung (z. B. art. Hypertonie) bedingt sein kann. Da Betablocker plazentagängig sind, können sie beim Neugeborenen Bradykardie (langsame Herzfrequenz), Hypotonie (Schlaffheit) und Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) auslösen. Die meist nur milden Symptome, die innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Geburt verschwinden, erfordern lediglich eine aufmerksame Überwachung des Neugeborenen. Ein Absetzen der Medikation 24 bis 48 Stunden vor Entbindung ist nicht erforderlich. In einer Studie mit 184 Kindern, deren Mütter wegen Hypertonie nach dem I.Trimenon mit Metoprolol behandelt worden waren, zeigte sich eine leichte Wachstumsretardierung, die jedoch auch durch die Grunderkrankung zu erklären ist (Sandstrom 1982). In mehreren klinischen Studien zur antihypertensiven Therapie im II./III.Schwangerschaftsdrittel ergab sich bei insgesamt 134 Kindern keine Zunahme fetaler Komplikationen. Bei Bedarf wäre eine Fortführung der Medikation in der Schwangerschaft durchaus akzeptabel. Ansonsten würde sich als Alternative die Blutdruckeinstellung mit Methyldopa anbieten.


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